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GesundheitswesenApotheker aus Rhein-Erft demonstrieren gegen Pläne von Karl Lauterbach

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Auf dem Foto ist die Apothekerin Nadine Freialdenhoven in ihrer Apotheke zu sehen.

Apothekerin Nadine Freialdenhoven kritisiert die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

Im Rhein-Erft-Kreis bleiben am 15. November die Apotheken geschlossen.

Der Protest der Apotheker geht in die nächste Runde: Am Mittwoch, 15. November, demonstrieren Apotheker aus vier Bundesländern gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Auch Apotheker aus dem Rhein-Erft-Kreis beteiligen sich an dem Protest. Die meisten Apotheken dürften geschlossen bleiben. Medikamente erhalten Patienten am Protesttag in Notdienst-Apotheken.

Lauterbach will Apotheken ohne Apotheker

Nadine Freialdenhoven, Sprecherin der Apotheker in Rhein-Erft, stört sich wie viele ihrer Kollegen unter anderem an Lauterbachs Plänen für „Apotheken ohne Apotheker“. Geht es nach Lauterbach, soll pharmazeutisches Personal künftig die Aufgaben von approbierten Apothekern übernehmen – jedenfalls dann, wenn Letztere per Video zugeschaltet werden können. Der Bundesgesundheitsminister will so den Ausbau der Apothekeninfrastruktur auf dem Land fördern. Weil dann weniger Apotheker benötigt würden, könnten mehr Zweigapotheken entstehen, so das Kalkül des Ministers.

Diese Zweigstellen sollen laut Lauterbach weder Labore haben, noch Not- und Nachtdienste anbieten. „Das ist nur im Apothekenverbund sinnvoll, wenn individuelle Rezepturen über eine zentrale Stelle versendet werden“, erläutert Freialdenhoven. Außerdem seien Fortbildungen für das pharmazeutische Personal nötig. Ansonsten bewertet die Apothekerin Lauterbachs Pläne als „zerstörerisch“. Sie würden die persönliche – und sichere – Versorgung der Patienten mit Medikamenten gefährden.

Rhein-Erft-Apotheker streikten schon im Juni

Schon im Juni streikte Freialdenhoven mit anderen Apothekern aus dem Rhein-Erft-Kreis vor dem Landtag in Düsseldorf für bessere Arbeitsbedingungen. Streikgrund war damals, dass die Honorare der Apotheker seit 2013 nicht mehr angepasst wurden.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat den November zum Protestmonat erklärt. An dem Protest in Dortmund beteiligen sich Apotheker aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Ähnliche Protestveranstaltungen finden Ende November auch in Stuttgart und Dresden statt, in Hannover haben die Apotheker bereits demonstriert.

Die Apothekerverbände starten am Mittwoch um 12 Uhr mit einer Kundgebung in der Nähe des Dortmunder U. Anschließend gibt es einen Protestmarsch durch die Innenstadt. Notdienst-Apotheken versorgen Patienten und Kunden während des Protesttages mit Medikamenten. Die bundesweite Notdienst-Hotline ist über die Festnetznummer 0800/0022833 zu erreichen. Informationen darüber, welche Apotheken Notdienst haben, gibt es auch online.