AboAbonnieren

Stief-Enkel vor GerichtMilderes Urteil im Prozess um getötete Lehrerin in Brauweiler

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Nachbarn hatten die tote Frau gefesselt im Bett gefunden.

Pulheim-Brauweiler/Köln – Der Fall der getöteten pensionierten Grundschullehrerin in Brauweiler hatte 2014 für Schlagzeilen in allen Medien gesorgt.

Nachbarn war an einem Sonntagmorgen im Juni aufgefallen, dass die Haustür des Einfamilienhauses an der Von-Schilling-Straße offenstand, und hatten die Rentnerin schließlich gefesselt bäuchlings in ihrem Bett gefunden. Im Mund steckte ein Knebel. Die Frau war erstickt.

Stief-Enkel nach Tötungsdelikt in Brauweiler unter Verdacht

Aufbruchspuren an der Terrassentür und Fußspuren ließen zunächst auf Einbrecher schließen. Es fehlten auch Schmuck und ein Computer. Doch am Einbruch hatten die Fahnder schnell ihre Zweifel. Diese Spuren könnten auch vorgetäuscht gewesen sein.

Die Polizei hatte 122 DNA-Proben von Männern angefordert. Eine heiße Spur war zunächst nicht dabei. Auch die Auswertung von Handydaten führte nicht weiter. In den Funkzellenbereich fallen zwei Autobahnabschnitte der A1 und A4. In dem möglichen Tatzeitraum fuhren mehrere Zehntausend Fahrzeuge durch den Bereich, sodass eine Auswertung unmöglich war. Doch schließlich kamen die Ermittler dem Täter doch noch auf die Schliche. Der Zufall half dabei. Von den 122 angeordneten DNA-Tests fehlte ein Ergebnis. Der Stief-Enkel der Rentnerin hatte offenbar einen guten Grund, keine Probe abzugeben.

Landgericht Köln: Revisionsprozess nach Urteil im Jahr 2019

Nach etwa fünf Jahren geriet der heute 40-Jährige in eine Verkehrskontrolle. Bei der Überprüfung der Personalien stand im Polizeicomputer ein Vermerk, dass der Mann seine DNA-Probe nicht abgegeben hatte. Das wurde nachgeholt und prompt wurde ein Treffer angezeigt. Die DNA passte zu den Spuren, die bei dem Raubmord an der pensionierten Lehrerin gefunden worden waren.

Das könnte Sie auch interessieren:

In der ersten Verhandlung 2019 wurde der Angeklagte wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Anwalt legte Revision ein. Der Fall wurde neu aufgerollt. Mittwoch verkündete der Vorsitzende Richter das neue, mildere Urteil. Der 40-Jährige wurde nicht mehr wegen Mordes, sondern wegen Raubes mit Todesfolge zu 13 Jahren Haft verurteilt.