Nachdem Aus für den Bezirksligisten SC Fliesteden verpasst auch Ligakollege Horremer SV die Sensation. Endspiel am 3. Oktober in Horrem.
4:2-Sieg gegen den Horremer SVFC Hürth steht trotz Unterzahl im Finale des Kreispokals
Auch im zweiten Halbfinale konnte sich der Bezirksligist sich gut verkaufen, entscheidend war aber letztlich die Qualität des favorisierten Mittelrheinligisten FC Hürth, der mit 4:2 (3:1) gewann. Dabei gelang dem Horremer SV auf heimischem Rasen bei Regen und rutschigem Boden ein Traumstart. Gleich die erste Möglichkeit verwandelte Kevin Wesoly zum 1:0 nach einem Fehler im Spielaufbau der Gäste.
Die reifere Hürther Mannschaft wurde aber nicht nervös und schlug schnell zurück, Aldin Plavulj verwandelte nach einem Einwurf, den die sonst so sichere Horremer Defensive verschlief. Doch wieder lief es gut für Horrem, als Hürth schon in der 20. Minute einen Spieler wegen Foulspiels an der Mittellinie durch Platzverweis verlor.
Für Hürths Trainer Oliver Heitmann war es das erwartet schwere Spiel, aber: „Dann waren wir natürlich gezwungen, ein bisschen tiefer zu verteidigen und dem Gegner viel Spiel und Ball zu überlassen. Das wollten wir eigentlich anders machen und hatten es uns anders vorgenommen, aber haben es dann doch ganz gut gemacht.“ Horrem versuchte, die Überzahl auszuspielen, lief aber gegen den clever verteidigenden Fünftligisten immer wieder in Konter.
Horrem übernahm in der zweiten Halbzeit zunächst das Ruder
Die Führung für Hürth gelang nach einem Standard, bei dem Tom Isecke die Horremer Hintermannschaft nicht gut aussehen ließ. Dann machte Sam-Calvin Kisekka nach guter Vorarbeit mit einem Kullertor die erste Halbzeit noch zu einer klaren Angelegenheit, in der der Favorit durch eiskalte Abschlüsse vor dem Tor den Qualitätsunterschied bewies. Oliver Heitmann gab seiner Mannschaft in der Pause einen klaren Plan mit: „Zur Halbzeit haben wir uns vorgenommen, richtig gut gegen den Ball zu arbeiten und den Gegner mit Ball weit entfernt vom Tor zu halten.“
Horrem übernahm in der zweiten Halbzeit zunächst wieder das Ruder, konnte die Hürther Konter jetzt besser verteidigen und erspielte sich hin und wieder Chancen. Zweimal scheiterte Florian Welter knapp, ehe Trainer HSV-Oliver Lehrbach den zwischenzeitlichen Erfolg einwechselte. Der neue Nicolas Vogt holte einen Elfmeter heraus, den der Neuzugang Stefan Weitz in der 69. Minute zum Anschluss verwandelte.
In diesem Momentum hätte das Spiel kippen können, Hürth war spielerisch überlegen, brauchte aber noch einen weiteren Treffer, rannte gegen das gegnerische Tor an und ging in der übrigen Spielzeit mehr und mehr Risiko ein, agierte aber teilweise überhastet und spielte zu schnell in die Spitze, statt die Überzahl konzentriert auszuspielen.
In der Folge kam Hürth zu Kontern. In der vierten Minute der Nachspielzeit bei vollem Horremer Risiko nutzte Bastian Porschen einen Konter zum spielentscheidenden vierten Tor. Wenn auch mit standesgemäßem Ergebnis für war es für FCH-Coach Heitmann kein entspannter Abend: „Alles in allem nicht unverdient, dass wir im Finale sind. Wir mussten einige guten Mannschaften aus dem Weg räumen und wir freuen uns, dass wir mal wieder ein Finale spielen dürfen.“
Bei allem Stolz auf die Leistung der eigenen Mannschaft kann sich auch Horrems neuer Trainer Lehrbach nicht über das Ergebnis beklagen: „Glückwunsch an den FC Hürth: Unterm Strich in Unterzahl einfach cleverer und die zwei Klassen Unterschied sind dann auch einfach der Unterschied gewesen. Im Endeffekt ist es am Ende auch verdient gewesen, wenn man vier Tore schießt. Wir haben uns nichts vorzuwerfen, haben alles versucht.“
Die Sportstätte des Horremer SV wird auch Austragungsort des Finaltags sein. Der FC Hürth trifft am 3. Oktober auf BW Königsdorf (16 Uhr), Horrem spielt um 13 Uhr das kleine Finale gegen den SC Fliesteden, gegen den in der Liga am Sonntag die Generalprobe ansteht.