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DurchmarschWie ein 0:5 des Vfl Sindorf in Elsdorf ein Schritt zum Aufstieg war

Lesezeit 4 Minuten
Bei der Vertragsverlängerung im März 2023: Trainer Luca Lausberg (M.) mit dem 1. Vorsitzender Herr Hans-Peter Floß und dem Sportlichen Leiter Ralf Burtscheid.

Bei der Vertragsverlängerung im März 2023: Trainer Luca Lausberg (M.) mit dem 1. Vorsitzender Herr Hans-Peter Floß und dem Sportlichen Leiter Ralf Burtscheid.

Platz 5 war als Saisonziel in der Fußball-Bezirksliga ausgerufen worden. Es wurde mehr. Die Gründe dafür nennt Erfolgscoach Luca Lausberg.

Vorzeitig gelang den Fußballern des VfL Sindorf in der Bezirksliga 3 der Durchmarsch in die Landesliga. Im Gespräch mit Hajo Pütz lässt Trainer Luca Lausberg die noch nicht beendete Saison Revue passieren.

Herr Lausberg, mit welchem Saisonziel sind Sie gestartet?

Bei meiner ersten Ansprache vor der Mannschaft habe ich gesagt, dass ich den Abstand zur Tabellenspitze gerne reduzieren würde. Dieser betrug in der vorherigen Spielzeit 16 Punkte zum Meister Germania Lich-Steinstraß. Der Verein hatte als Ziel ausgegeben, sich weiter in der Bezirksliga zu etablieren und im Idealfall Platz 5 zu bestätigen. Teile der Mannschaft waren kurz vorm Start aber so selbstbewusst zu sagen, dass sie um den Aufstieg mitspielen wollen.

Wann wurde der Aufstieg als Ziel ausgegeben?

Zum ersten Mal vom Aufstieg geträumt haben wir nach dem Sieg bei Kurdistan Düren. Mannschaftsintern wurde der Aufstieg zum Auftakt der Rückrundenvorbereitung ausgerufen. Wenn man in der Hinrunde nur zwei Spiele nicht gewinnt und ansonsten ohne Punktverlust bleibt, hätte es auch keine andere Zielsetzung geben dürfen. Es gab aber weder vom Vorstand noch vom Umfeld Druck in die Richtung.

Wann wurde fest daran geglaubt?

Hier gab es sicherlich mehrere Momente. Gegen Hambach haben wir das Spiel 80 Minuten in Unterzahl noch gedreht, gegen Elsdorf sind wir lange cool geblieben, um in der Nachspielzeit zuzuschlagen. Der kompletteste Moment war aber sicherlich das 4:3 nach einem 0:3 beim Topteam vom TuS Zülpich eine Woche nach der Heimniederlage gegen Bergheim. Andere wären sicherlich eingebrochen, wir aber sind aufgestanden und haben uns gewehrt. Für mich war danach klar, dass wir den Aufstieg schaffen werden.

Wer sind die Schlüsselspieler?

Wir haben einen recht ausgeglichenen Kader. Sicherlich stehen Torjäger wie Patrick Bonsch oder Anil Yavuz im Fokus, das ist ganz normal. Beide haben auch eine herausragende Saison gespielt. Dennoch besteht unser Team aus vielen Schlüsselspielern, die im Mittelfeld für die Balleroberungen sorgen und somit die Angriffe einleiten, aus Defensivspezialisten, die im entscheidenden Moment den Fuß noch dazwischen bekommen. Wenn man sieht, dass wir vier Torhüter eingesetzt haben, dann zeigt sich die Wichtigkeit jedes Spielers. Erfolge feiert man nicht mit drei oder vier Ausnahmespielern, sondern dann, wenn das Gesamtkonstrukt stimmig ist.

Wie hoch war der Teamspirit?

Wenn man im dritten Spiel eine 0:5-Packung gegen Elsdorf kassiert und in den Wochen danach die richtige Reaktion zeigt, dann ist das für das Gemeinschaftsgefühl schon wichtig. So hat jeder gemerkt, dass es nur mit absoluter Leistungsbereitschaft geht und insbesondere nur dann, wenn ich für meinen Mitspieler durchs Feuer gehe. Geschlossenheit, Fitness und der Glaube an die eigene Stärke haben uns entsprechend viele Punkte in der zweiten Halbzeit beschert.

Wie verlief bisher Ihr Werdegang als Übungsleiter?

Angefangen als Trainer habe ich bereits mit 16 Jahren im Jugendbereich meines Heimatklubs Rhenania Richterich in Aachen, wo ich gebürtig herkomme. Danach habe ich drei Jahre lang bei Jugendsport Wenau die U15 und U16 in der Bezirksliga betreut. Meine wichtigste Station waren aber die vier Jahre beim 1. FC Düren, bei dem ich drei Jahre die U17 in der Mittelrheinliga trainiert habe. Dort durfte ich viele Fußballverrückte kennenlernen. Die Zeit war prägend. Wenn man als junger Coach die Chance hat, sich mit erfahrenen Trainern regelmäßig auszutauschen und über den Tellerrand zu blicken, nimmt man einiges mit.

Welche Ziele treiben Sie an?

Ich fühle mich beim VfL Sindorf, meiner ersten Station im Seniorenbereich, sehr wohl und bin den Verantwortlichen dankbar. Es ist sicher nicht selbstverständlich, einen 27-Jährigen als Cheftrainer für die Bezirksliga zu installieren. In der Landesliga wird es neue Erfahrungswerte geben. Entscheidend wird sein, dass wir als Verein versuchen, uns Stück für Stück weiterzuentwickeln. Da leistet der Vorstand hervorragende Arbeit.

Kommen Verstärkungen?

Wir haben fünf Zugänge für die neue Saison und unsere Planung weitestgehend abgeschlossen.


Nach dem Sprung in die Bezirksliga wurde mit Luca Lausberg ein junger Coach installiert, einige junge Spieler kamen dazu. Im letzten Hinrundenspiel wurde man Herbstmeister, setzte die guten Leistungen in der Rückserie fort und stieg drei Spiele vorm Saisonende als Tabellenzweiter in die Landesliga auf. „Wenn man bedenkt, dass man 2018/19 noch in der Kreisliga B spielte, ist dies sportlich eine große Leistung. Man kann Mannschaft und Trainerteam nur gratulieren“, so Geschäftsführer Horst Jansen. (hjp)