Kerpen-Sindorf – „Das macht Spaß“, meint Marlon (10). Noah und Tyler, ebenfalls so um die zehn Jahre alt, hangeln sich gerade an den Stangen eines Klettergerüsts entlang. Und der achtjährige Philipp freut sich, „nun zu lernen, wie man einen Purzelbaum macht, ohne sich wehzutun“.
Die Jungen sind zwei von rund 20 bis 30 Kindern, die am ersten Training auf der neuen Street-Workout-Anlage auf dem Platz der Integration teilnehmen.
Die Anlage, die erst im Frühjahr von der Stadt und auf Betreiben von Christian Schröer von der Initiative „Auch wir sind Sindorf“ aufgebaut wurde, bietet zahlreiche Sport- und Trainingsmöglichkeiten. Der angehende Sportstudent Niko Kouklinos bietet dort zweimal die Woche ein unverbindliches und kostenloses Training für Jugendliche und Kinder an, immer dienstags und freitags von 18 bis 20 Uhr.
Die Stadt zahlt dem ausgebildeten Akrobaten und Fitnesstrainer dafür ein Honorar. Schröer hofft nun, dass das Angebot dazu beiträgt, den Zusammenhalt im Viertel zu stärken.
Kouklinos führt die Mädchen und Jungen in Trendsportarten wie Parkour und Calisthenics ein: „Parkour, das ist eine möglichst wirksame und ästhetische Fortbewegung im Raum“, erklärt er. Calisthenics dagegen sei eine Kraftsportart bei der größtenteils das eigene Körpergewicht zum Training genutzt werde. In Grundschulen war für die Teilnahme an dem Trainingsprogramm geworben worden.
Platz der Integration
Auch Vater René Korth ist mit seinen beiden Kindern gekommen, die mitmachen wollen. Er ist im Viertel aufgewachsen. Nun gefällt es ihm, dass auf dem Platz der Integration mehr los ist, nachdem dieser in den vergangenen Jahren mit neuen Spiel- und Sportgeräten aufgewertet wurde. „Super, was sich hier getan hat.“
Nicht nur die Street-Workout-Anlage wird genutzt. In einer Schutzhütte haben sich Frauen mit Kindern zu einem Picknick getroffen, andere spielen Fußball, oder sie kegeln auf einer Asphaltfläche.
Relativ gemütlich geht es in einer Ecke des Platzes zu, wo sich auch städtische Streetworker und Mitarbeiter des Jugendzentrums auf aufblasbaren Sesseln niedergelassen haben.
Sie locken Besucher mit Erfrischungsgetränken. „Wir reisen in den Ferien durch alle Stadtteile und geben den Jugendlichen so die Möglichkeit, uns in lockerer Form kennenzulernen.“