Im Kerpener Stadtrat ging es in lautstarken Diskussionen erneut um die Sozialwohnungen an der Augsburger Straße.
Bis zum Ende der Bauarbeiten gibt es 50 Parkplätze weniger im Wohngebiet.
Bürgermeister Spürck warb um Verständnis für die Beeinträchtigungen.
Kerpen-Sindorf – Erneut zu heftigen Diskussionen über die geplanten Sozialwohnungen an der Augsburger Straße in Sindorf kam es im Kerpener Stadtrat. Mehrere Sindorfer nutzten die Einwohnerfragestunde dazu, – in Frageform – deutlich bis drastisch ihre Meinung gegen das Bauprojekt zum Ausdruck zu bringen.
Umgekehrt fielen auch einige Ratsmitglieder den Kritikern während ihrer Redebeiträge ins Wort, was ihnen wiederum von einem Bürger aus den Zuschauerreihen die Kritik der „Respektlosigkeit gegenüber den Fragestellern“ einbrachte.
Stein des Anstoßes
Aktueller Stein des Anstoßes war für die Bürger der Beginn der Bauarbeiten für die zwölf Wohnungen in dem geplanten dreigeschossigen Gebäude.
Dazu musste ein Parkplatz an der Augsburger Straße gesperrt werden, sodass es nun bis zum Ende der Bauarbeiten 50 Parkplätze weniger in dem dicht besiedelten Wohngebiet gibt. „Wo wollen Sie denn die 50 Autos unterbringen?“, fragten die Bürger zornig.
Bürgermeister Dieter Spürck bat in seiner Antwort zunächst einmal um Verständnis: „Die Parkplätze fallen ja nicht alle dauerhaft weg.“ Langfristig werde es allerdings tatsächlich elf öffentliche Parkplätze weniger geben, bedauerte auch Spürck und räumte ein, dass es zu einer Verdichtung kommen werde.
Bürgermeister Spürck bittet um Verständnis
Anwohner Christian Schröer rechnete in einer Pressemitteilung vor, dass die geplanten Sozialwohnungen sich für die öffentliche Hand finanziell nicht rechneten und noch nicht einmal eine „schwarze Null“ ergäben, sondern einen Verlust bedeuteten.
Dazu verwies die Stadtverwaltung darauf, dass die Schaffung von öffentlich gefördertem Wohnraum eine ihrer Aufgaben und dringend benötigt sei.
Spürck bat die Bürger aus dem Gebiet um Verständnis für die Unannehmlichkeiten, die mit dem Bau verbunden seien. Das sei aber bei ähnlichen Projekten überall in der Stadt so, ergänzte er. Er sicherte zu, dass der angrenzende Spielplatz so wenig wie möglich von den Bauarbeiten belastet werden solle.
Schon mehrfach hatte die Stadtverwaltung in der Vergangenheit dargelegt, dass eine bereits gewährte Landesförderung an den Standort Augsburger Straße gebunden ist.