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Siebtes KindBundespräsident übernimmt Ehrenpatenschaft für Kerpenerin

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Bürgermeister Dieter Spürck mit Ingo und Mirjam Giesen und fünf ihrer sieben Kinder. Auf dem Arm: Mia Jolie, Ehrenpatenkind des Bundespräsidenten.

Kerpen – Mirjam Giesen selbst hat sechs Geschwister, ein Einzelkind sei für sie nie in Frage gekommen. Ihr Mann Ingo (41) ist zwar als einziges Kind seiner Eltern groß geworden, dennoch haben sich die beiden den Traum von einer Großfamilie erfüllt. Am 22. September kam ihr siebtes Kind, die kleine Mia Jolie, zur Welt.

Bürgermeister Dieter Spürck überreichte der Großfamilie nun eine Urkunde über die Ehrenpatenschaft, die Bundespräsident Frank Walter Steinmeier für das acht Wochen alte Baby übernimmt. Dazu gab es einen Präsentkorb mit Leckereien und einen Scheck. „Davon werden wir eine dicke Rechnung bezahlen“, lacht die 33-jährige Mutter. Zwar komme die Familie finanziell gut über die Runden. Doch die letzte Stromrechnung für den Neun-Personen-Haushalt sei doch etwas höher gewesen.

Seit 15 Jahren ist Mutter Mirjam ausschließlich für die Kinder da. Vier Jungen und drei Mädchen zwischen zwei Monaten und 15 Jahren halten sie auf Trab. Um morgens alle zur Schule oder zum Kindergarten zu bringen, hat die Familie zwei kleine Autos angeschafft. Und, das freut die Eltern besonders: Im großen Haus in Horrem, in dem sie zur Miete wohnen, hat fast jeder sein eigenes Zimmer. Das sei bei einer so großen Familie nicht selbstverständlich.

Abends ein Familienessen

Ingo Giesen arbeitet Vollzeit im Bereich Lager und Logistik und ist deshalb viel unterwegs. Abends aber sitzt die ganze Familie zum Essen an einem Tisch. Morgens um 6 Uhr geht in Horrem der Wecker. Die älteren Kinder machen sich schon selbst fertig, während Mirjam Giesen die Kleinen wäscht und anzieht.

Die Kinder besuchen die Gesamt- und die Realschule im Schulzentrum. Wenn nachmittags die Hausaufgaben erledigt sind, geht es in den Tierpark oder auf einen der zahlreichen Spielplätze im Stadtgebiet. „Wir suchen immer Unternehmungen, die man mit großen Familien machen kann“, sagen die Eltern. Das sei nicht immer einfach. „Wenn wir ins Phantasialand fahren, bin ich mal eben 400 Euro los“, so Ingo Giesen. Solche Ausflüge seien deshalb seltener. Doch jedes Kind bekomme Taschengeld, auch wenn sich die älteren mittlerweile etwas dazu verdienten, indem sie Zeitungen austrügen.

Spürck gratulierte der Familie zum Nachwuchs und sagte: „Ich freue mich, dass Sie in Kerpen wohnen.“ Es sei eine Herausforderung für die Stadt, für Familien attraktiv zu bleiben. Deshalb werde weiter in Kindergärten und Schulen investiert. Auch die Erftlagune solle nun endlich wieder öffnen – dort können sich dann auch Großfamilien austoben.