Kerpen-Sindorf – „Es ist schon der dritte Unfall auf diesem Stück der L 277 nach März und Juni“, klagt Anwohner Sebastian Kubik. Am Samstagmorgen fuhr ein SUV gegen einen Baum. Die Anwohner fordern seit Jahren, den Verkehr auf der Straße zu beruhigen. Erfolg hatten sie damit bislang nicht.
Die Polizei teilt auf Anfrage mit, dass ein alkoholisierter Autofahrer am Samstag um 8.40 Uhr die Kontrolle über seine Fahrzeug verloren habe. Das Auto sei gegen einen Straßenbaum geprallt, der Fahrer geflüchtet. Allerdings hätten Hinweise von Zeugen geholfen, den Verdächtigen zu ermitteln. Der Baum musste, damit Wunden im Stamm abheilen können, mit einer Folie geschützt werden.
Anwohner: Stadt Kerpen nimmt Problem nicht ernst
Die Anwohnerinnen und Anwohner der Siedlung Vogelruther Feld V, die nördlich an die Landesstraße 277 (Heppendorfer Straße) angrenzt, fordern einen Lärmschutzwall zwischen der Straße und ihren Gärten und eine Verkehrsberuhigung, etwa durch Rückstufung der Landes- in eine Gemeindestraße und ein Tempo-30-Limit statt der bisher erlaubten 50 Kilometer pro Stunde.
Bei der Stadtverwaltung, meinen die Anwohner, sei das Problem, bisher nicht recht ernst genommen worden. Auch eine Online-Petition, die Anwohner Kubik mit Nachbarn angestoßen hatte, blieb ohne Erfolg. „Außer einem Lärmgutachten, das besagt, dass in den letzten Jahren der Lärm sogar abgenommen haben soll, worüber die Einwohner nur lachen und weinen können, ist nicht viel passiert“, berichtet Kubik.
Kerpen: Kinder nutzen Straße häufig
Zwischen den Straßen Zum Wasserwerk und dem Kreisverkehr an der Kreuzung der Kreisstraße 39n, der Westumgehung Sindorfs, wünschen sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung die Einrichtung einer Anliegerstraße. Die Straße werde unter anderem von den vielen Kindern, die in dem Neubaugebiet lebten, häufig genutzt, sagt Kubik . Auf dem Abschnitt befindet sich eine Bushaltestelle, und auch der Weg zu nahen Spiel- und Bolzplatz führt über die Straße.
Bei der Polizei heißt es, dass sich bei einer Unfallhäufung die Verkehrsunfallkommission mit dem Streckenabschnitt beschäftigen könne. Der Unfall unter Alkoholeinfluss sei jedoch kein Argument, die Situation zu verändern. Kubik hat erneut Stadtrat und Verwaltung angeschrieben mit der Bitte, sich des Themas im Sinne der Anlieger nochmals anzunehmen.
Die Abstufung von einer Landstraße zu einer städtischen Straße beschäftige weiter die Gremien, sagt ein Sprecher der Stadt. Über ein Tempolimit könne man erst diskutieren, wenn die Stadt Baulastträgerin sei. Ob die Unfälle mit dem Tempolimit zusammenhingen, sei noch nicht klar. Jeder Unfall werde von der Unfallkommission untersucht.