Kerpen-Sindorf – Seit Freitag darf die Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt nicht mehr betreten werden. Darauf weist ein Zettel an der Eingangstür des Gebäudes gegenüber der Ulrichschule hin. Auch Harald Stingl vom Bürgermeisterbüro bestätigte, dass das Haus aufgrund „statischer Bedenken vorsichtshalber gesperrt worden“ ist.
Da die Räume auch von der – benachbarten – freiwilligen Feuerwehr genutzt würden, sei auch diese „unmittelbar davon betroffen“. Stingl: „So musste der Spindbereich geräumt werden, was bereits am Freitag abgeschlossen werden konnte. Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr konnte jedoch auf Grund des Engagements der Einheit Sindorf sichergestellt werden.“
Schäden sind seit Jahren bekannt
Als „zeitlich befristete Notinterimsmaßnahme“ wurde ein Stellplatz in der Fahrzeughalle als Umkleide- und Spindbereich hergerichtet. Derzeit werde „in engem und konstruktivem Dialog mit der örtlichen Einheitsführung nach längerfristig umsetzbaren Lösungen gesucht“, so die Stadtverwaltung.
Viele Menschen sind nun enttäuscht. Die Schäden seien seit vielen Jahren bekannt, schreibt Manfred Borsch und fügt einen Artikel dieser Zeitung aus dem Jahr 2013 an, in dem es bereits hieß, die Risse in dem Gebäude seien nicht mehr zu kitten. Bereits seit mehr als einem halben Jahr sei auch die Mehrzweckhalle an der Ulrichschule geschlossen, die nach dem Schulsport auch von Erwachsenen genutzt worden sei. Das bestätigte die Stadtverwaltung.
Kurse finden nicht statt
Die Halle wird laut Borsch vorerst geschlossen bleiben, so müssten sich etwa die Karnevalsvereine bereits Ausweichmöglichkeiten suchen. Durch den Wegfall der Awo-Begegnungsstätte könnten dort nun auch eine Reihe von Kursen der Volkshochschule nicht mehr stattfinden, schreibt Borsch. Die neue Begegnungsstätte sei zwar in Bau, aber erst in ein bis zwei Jahren bezugsfertig.
Stingl sagte dazu: „Der VHS konnten wir nur Räume in der Türnicher Erfthalle als Ersatz anbieten. Das war aber zu weit entfernt. Deshalb sucht die VHS nun nach neuen Räumen. Eine Veranstaltung der Awo soll nach Möglichkeiten am Wochenende draußen stattfinden, sonst gibt es auch hier keine Lösung.“ Ebenfalls stehe noch nicht fest, wie die Situation der Feuerwehr verbessert werden könne, sagte Stingl, der zusammenfasst: „Es ist sehr schwierig, in Sindorf zurzeit Räume zu finden.“