Kerpen – Das Gelände ist eingezäunt worden, es werden schon Fenster herausgerissen. Es sieht ganz so aus, als hätten an der Sindorfer Glashütte schon Entkernungs- und Abrissarbeiten begonnen. Dabei ist immer noch offen, was aus den Gebäuden und dem umliegenden Areal eigentlich werden soll.
In der Vergangenheit gab es die unterschiedlichsten Ideen dazu, was man aus dem ehemaligen Industriestandort machen könnte. Die einen wollten dort Wohnbebauung, andere Gewerbeansiedlungen. Aus der Bürgerschaft schließlich gibt es auch den Wunsch, aus der alten Glashütte eine Veranstaltungshalle für Sindorf zu machen.
Verkauf an Entwicklungsfirma
Da die unterschiedlichen Vorstellungen nicht unter einen Hut zu bringen waren, ist das Areal an eine Entwicklungsgesellschaft verkauft worden.
Es handelt sich um die in Berlin ansässige Deutsche Landentwicklungsgesellschaft (DLE). Diese stellt klar, es fänden nun Arbeiten zur Bodensanierung statt. Es gehe um die Entsorgung von Altlasten. Es handele sich nicht um Abbrucharbeiten.
Denkmalschutz abgelehnt
Die Gesellschaft soll das Gebiet im Ganzen entwickeln. „Dazu wurde eine Arbeitsgruppe mit Beteiligung der Politik und Beiräten gegründet“, berichtete Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bröcker schon Anfang des Jahres in der SPD-Zeitung „Sindorfer Blättchen“. Ein erstes Treffen habe es gegeben, es seien „erste grobe Entwürfe der Entwicklung“ diskutiert und verschiedene Standpunkte zusammen geführt worden. Es gebe einen Konsens, so Bröcker weiter, dass auf dem Areal Platz für Wohnbebauung, Dienstleistung und Handel bis hin zum Handwerk geschaffen werden solle. Dabei sollen die Gebäude teilweise unter Denkmalschutz gestellt werden.
Dr SPD-Stadtverordnete Branko Appelmann berichtet, ein Antrag auf Denkmalschutz für die Glashütte, die der Sindorfer Heimatverein gestellt hatte, sei schon abgelehnt worden. Nur die Fassade des Hauptgebäudes entlang der Hüttenstraße sei „safe“, also „sicher“, so Appelmann.
Statikprobleme und Schadstoffe
Die Stadtverwaltung berichtet derweil, es gebe bei den Gebäuden Statikprobleme und auch eine Belastung mit Schadstoffen.
Das würde es unwahrscheinlich erscheinen lassen, dass in der Glashütte ein Ort für kulturelle Veranstaltungen eingerichtet werden kann, den sich auch Bröcker wünscht. Hierzu biete sich eventuell die große Halle an. „Allein schon der umgangssprachliche Name ist inspirierend, spricht man doch hier von der Kathedrale.“