Seit drei Wochen besuchen Finja, Timo und Darwin ihre Schulen in Kerpen-Sindorf. Mittwochs wird gemeinsam gefrühstückt
Sportspiele und EselsbrückenSindorfer Erstklässler sind von der Schule begeistert
Den Bleistift zwischen Daumen und Zeigefinger, setzt Finja zum A an. Schräg nach oben, schräg hinunter, absetzen, Querstrich. Fertig. „Das kleine a kann ich auch schon“, sagt sie voller Stolz. Die Buchstaben im „Zebraheft“ für das Fach Deutsch hat sie gleich in mehreren Farben nachgeschrieben. Das sieht hübsch aus, findet sie.
Seit drei Wochen geht Finja Zierfuß in die Mühlenfeldschule und sagt: „Ich habe schon viele, neue Freunde gefunden.“ Und sie hat Verstärkung dabei: Im Ranzen versteckt sich ein kleiner Plüschanhänger, Frosch Rosalie. Passend zum Maskottchen der Froschklasse. Das Lieblingspokémon Aquana, das sie am Tag der Einschulung überglücklich in ihrer Schultüte gefunden hat, wartet zu Hause auf sie.
„Ultraleckeres“ Frühstück in der Sindorfer Ulrichschule
Auch Timo Specht übt fleißig das Buchstabenschreiben und kennt schon praktische Merksätze. Beim M etwa sagt er sich für jeden Strich eine Silbe des Wortes „Monsterzähne“ vor. Wie man das m schreibt, merkt er sich mit dem Spruch „Mauseloch, Mauseloch und hopp“.
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Mit Darwin Jankowski besucht Timo nun die Schmetterlingsklasse der Ulrichschule. Der Sechsjährige erzählt: „Ich fühle mich wie ein ganz großes Schulkind, weil ich mir selbst etwas gekauft habe und den Großteil ganz allein gemacht habe.“ Mittwochs bietet die Ulrichschule ein gemeinsames Frühstück an, bei dem die Kinder für kleine Beträge Leckereien kaufen können. „Das ist ultralecker. Heute hatte ich einen Spieß mit Traube, Pfannkuchen, Traube, Pfannkuchen, Traube ...“
Nach einigen Anfangsschwierigkeiten – Darwin mochte sich morgens nicht so gern von Mutter Agatha trennen und Timo hat sich schon einmal auf dem Schulgelände verlaufen – scheinen die Kinder nun gut angekommen zu sein. Eines haben alle drei gemeinsam: Sport ist das absolute Lieblingsfach. „Da machen wir so coole Spiele“, erzählt Finja.
Darwin erklärt das Sitzfangen: „Einer ist der Fänger und der Wegrenner kann sich retten, indem er sich neben ein anderes Kind setzt, das auch schon sitzt.“ Aber auch vom Matheunterricht kann Darwin berichten: „Wir würfeln mit einem Würfel und zeigen so viele Finger auf, wie der Würfel Punkte zeigt“. Nach dem Unterricht besuchen Finja, Darwin und Timo bis 13.20 Uhr die Randbetreuung.
Um das zu ermöglichen, hat Mutter Birgit Zierfuß ihre Arbeitszeiten etwas umstrukturiert. Anderenfalls hätte auch Finja, wie viele andere Kinder, die Offene Ganztagsschule bis 15 Uhr besuchen müssen. „Der große Nutzen aus der Corona-Zeit ist die Freiheit, von zu Hause zu arbeiten“, sagt Zierfuß.
Nach der Schule und den Hausaufgaben bleibt so auch noch genug Zeit zum Spielen. Finja zieht es raus, sie möchte weiter das Inlinerfahren üben. Darwin malt emsig fantastische Seemonster: „Das hier ist Bloob“, sagt er und weist auf sein Bild. „Der sieht doch sehr gefährlich aus, oder?“
Timo baut am liebsten seine neuen Legosets auf, die er zum sechsten Geburtstag bekommen hat – zwei Tage nach der Einschulung. Diese haben die drei übrigens als sehr aufregend erlebt. Sowohl in der Mühlenfeld- als auch in der Ulrichschule hatten zunächst die älteren Kinder einige Tänze gezeigt. Dann wurden die i-Dötzchen aufgerufen, um zum allerersten Mal in ihre Klassen zu gehen.
Finja hatte lange warten müssen. Als sie schließlich als letztes Kind aufgerufen wurde, ging sie schnurstracks mit den anderen Kindern in die Klasse. Allerdings nicht, ohne sich noch einmal zu ihren Eltern umzudrehen und ihnen mit einem breiten Grinsen den hochgestreckten Daumen zu zeigen.