Kerpen-Sindorf – Aus dem Gewerbegebiet an Martin-Luther- und Bodelschwinghstraße könnte ein Wohngebiet werden. Einen entsprechenden Vorschlag eines Grundstückseigentümers soll die Verwaltung nun fachlich bewerten. Das hat der Rat im Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr einstimmig beschlossen.
Im nördlichen Teil des 3,3 Hektar großen Gebietes soll Gewerbe Einfamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern sowie Mehrfamilienhäusern weichen. Möglich sind auch Wohnungen für ältere Menschen. Im südlichen Teil sollen die dortigen Grundstücke mit störendem Gewerbe nicht erhalten bleiben, wie es in dem Vorschlag heißt. Das schließt beispielsweise ein Ärztehaus oder ein Café ein.
CDU und SPD begrüßen Pläne
Auch der Ortsverband der CDU griff das Vorhaben in seiner Vorstandssitzung auf. Zwar stoße das Vorhaben auf generelle Zustimmung der CDU, sagt Vorsitzender Yannick Wittekopf. Trotzdem werde sich der Ortsverband Sindorf für kleinere Änderungen bezüglich der Gestaltung einsetzen.
Positiv gesehen wird vor allem die Möglichkeit, Servicewohnungen für ältere Menschen zu bauen. Zumindest ein Teil davon soll auch für Senioren mit geringer Rente bezahlbar sein.
Bau eines Kindergartens stößt auf Zustimmung
Kritisch sieht der CDU-Ortsverband hingegen den hohen Anteil an Mehrfamilienhäusern. „Die CDU möchte hier einen Charakter der Blockbildung verhindern“, sagt Wittekopf. Bereits jetzt gibt es mehrere Mehrfamilienhäuser an der Bodelschwinghstraße. Die Reihenhäuser kann sich die CDU insbesondere für den sozialen Wohnungsbau vorstellen. Familien könnten dort unterkommen. Das Vorhaben des Eigentümers, einen Kindergarten zu errichten, stößt ebenfalls auf Zustimmung. Nur den Standort an der Erfttalstraße lehnt die CDU ab.
Auch die SPD begrüßt die Pläne an der Bodelschwinghstraße. „Wichtig ist, dass wir das Gewerbe und dadurch die Lastwagen aus der Straße bekommen“, sagt Branko Appelmann von der SPD Sindorf. Die SPD zeigt sich offen für jede Form der Bebauung. Wichtig ist für sie nur, dass geförderter Wohnraum in ausreichender Zahl verwirklicht wird. Die SPD spricht sich ebenfalls für eine gesunde Mischung von Ein- und Mehrfamilienhäusern aus. Auch freut sich die SPD, dass der Eigentümer Servicewohnen für Senioren und einen Kindergarten vorsieht. Für beides sieht die Partei einen großen Bedarf: In fußläufiger Entfernung zur Bodelschwinghstraße gebe es keine Kita, und auch die Bevölkerung werde immer älter.
Sollte die Verwaltung das Vorhaben positiv bewerten, könnte der Bebauungsplan Mitte 2020 aufgestellt werden.