Café Dackweiler hat seit Jahren Probleme mit Falschparkern, die ihren Wagen auf privatem Platz abstellen. Bei Facebook gibt es deswegen Ärger.
Für Falschparker wird es teuerDieser Café-Parkplatz in Kerpen sorgt für Ärger
Der Mangel an Parkplätzen im Sindorfer Ortskern sorgt jetzt auch für eine besondere Stimmungsmache auf dem Internet-Portal Facebook. Eine anonym bleibende Person empört sich darüber, auf dem Privat-Parkplatz hinter dem Café Dackweiler an der Kerpener Straße ein Knöllchen von der Firma „Park&Collect“ über 120 Euro bekommen zu haben, was eine „Riesen-Frechheit“ sei. Denn die Person betont, Kunde des Cafés gewesen zu sein.
Leider könne man dies nicht nachweisen, da man den Beleg für den Kauf von Brötchen oder Kuchen nicht aufgehoben habe. Es handele sich offenbar um eine „üble Masche“, um an Geld zu kommen, so der anonyme Facebook-Nutzer. Man könne deshalb nur vor dem Café warnen. In dem Café selber stoßen die Vorwürfe schon auf etwas Verbitterung: Schon seit Jahren habe man Probleme mit Falschparkern, die ihre Fahrzeuge auf dem privaten Parkplatz abstellen würden, erzählt eine Mitarbeiterin. Dieser sei aber nur für die eigene Kundschaft, für die der Post und für bestimmte Anwohner vorgesehen. Zudem seien einige Stellplätze auch anderweitig vermietet. Gleich an der Zufahrt zu dem Parkplatz werde darauf mit einem Schild hingewiesen.
Mitarbeiterin des Café Dackweiler weiß sich nicht anders zu helfen
Zudem gebe es weitere entsprechende Schilder auf dem Parkplatz selber. Leider ließen sich davon aber einige Leute nicht abhalten, dennoch dort zu parken. Deshalb arbeite man nun mit einer Privatfirma zusammen, die gegen die Falschparker vorgehen soll. „Wir wissen uns nicht mehr anders zu helfen“, so die Mitarbeiterin. Es sei nun ungerecht, dass wegen der Knöllchen frustrierte Zeitgenossen im Internet Stimmung gegen das Café machen würden. „Wir bekommen schlechte Bewertungen, obwohl die Parkplatzgeschichte nichts mit der Qualität unserer Ware oder unserem Service zu tun hat“, so die Mitarbeiterin. „Das regt mich auf.“
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Dass möglicherweise doch ein Kunde fälschlicherweise als Falschparker eingestuft worden ist, wie der anonyme Facebook-Nutzer behauptet, schließt die Mitarbeiterin zu „100 Prozent“ aus: „Das sind nur Ausreden. Wir kennen unsere Kunden und passen sehr genau auf, bevor wir Falschparker melden.“ Dies geschehe mit Hilfe einer speziellen App, über die ein Foto und das Kennzeichen des betreffenden Fahrzeuges weitergegeben werden. Solche Meldungen seien relativ selten, so die Mitarbeiterin. Zum Beweis öffnet sie die App auf ihrem Smartphone, die für die letzten Monate jeweils nur ein bis zwei Meldungen zeigt.
Park&Collect arbeitet als Inkasso-Unternehmen mit Eigentümern von Parkplätzen
Die Firma „Park&Collect“ ist eine Art Inkasso-Unternehmen, das mit Parkplatzeigentümern – egal ob privat oder gewerblich – zusammenarbeitet: „Wer Ihren Parkplatz rechtswidrig benutzt oder Ihre Ausfahrt oder Garage zuparkt, wird von uns kostenpflichtig zur Schadensersatzzahlung aufgefordert und aufgefordert, in Zukunft die rechtswidrige Nutzung zu unterlassen“, wirbt das Unternehmen. Die Vorgehensweise ist oft rechtlich umstritten – etwa wenn es um die Höhe des geforderten Geldes geht. Genauere Informationen dazu gibt es bei der Verbraucherzentrale.
Abgesehen von der Rechtmäßigkeit der „Park&Collect“-Forderungen dürften die Klagen über mangelnde Parkplätze im Sindorfer Ortskern aber weiter anhalten: Einige Parkplätze im Bereich der Post sind dort zu Fahrradabstellanlagen umgewandelt worden. Andere sind durch eine aktuelle Baustelle versperrt. Zudem gibt es neue Gastronomiebetriebe, wo für Außenstehende unklar ist, ob diese überhaupt eigene Stellplätze haben und wo sich diese befinden.
Auch gibt es gerade politische Bestrebungen, das beliebte Kurzzeitparken auf dem Mittelstreifen noch stärker zu unterbinden. Nach Auskunft der Stadt Kerpen gilt jedenfalls auch in Sindorf weiter die kommunale Stellplatzverordnung, wonach neue Betriebe auch eigene Stellplätze für ihre Kundschaft vorweisen müssen. Je nach Örtlichkeit könnten diese dann aber auch etwas weiter weg von dem Betrieb sein.