In Kerpen zeigten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse. Viele bekamen ihr erstes Abzeichen.
Jugendflamme IKerpener Feuerwehrnachwuchs bekommt das erste Abzeichen
Behutsam sprach Lena (11) mit Leon. Dann wickelte sie vorsichtig einen Verband um seinen Arm. Wichtig war ihr dabei, dass der Verband weder drückte noch zwickte, aber auch nicht verrutschte und auf gar keinen Fall Leons Blut abquetschte. „Das hast du richtig gut gemacht“, sagte Leon, während sich der Punktrichter neben ihm fleißig Notizen auf sein Blatt schrieb. Denn Leon war keineswegs verletzt.
In der Erste-Hilfe-Übung zeigte Lena vielmehr im Rahmen des Leistungsnachweises zur Jugendflamme I, wie sie bei der Jugendfeuerwehr gelernt hatte, einen Armverband richtig anzulegen. Zuvor hatte sie auch schon eine Krankentrage aufgebaut und so unter Beweis gestellt, dass sie auch mit dieser Technik keine Probleme hat.
Erste-Hilfe-Kurse der Jugendfeuerwehr in Sindorf
Am Samstagvormittag waren Lena und Leon zwei von insgesamt 53 Jugendfeuerwehrleuten zwischen zehn und 13 Jahren, die aus dem ganzen Stadtgebiet Kerpen zum Gerätehaus nach Kerpen-Sindorf in die Hegelstraße gekommen waren. Dort hatte der zuständige Jugendwart Alexander Knob alles zur Abnahme der Jugendflamme I vorbereitet.
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„Dieser Leistungsnachweis ist aus mehreren Gründen sehr wichtig“, erklärte Stadtjugendwart René Altendorf. Zum einen sei es wirklich das allererste Abzeichen, das die Kinder bei der Jugendfeuerwehr machen können. Er sieht die Jugendflamme I deswegen als Ansporn aber auch als Grundlage für nachfolgende Prüfungen, etwa für die Jugendflamme II und III, die ein Jahr später auf Kreisebene stattfinden. Altendorf kennt die Aufregung der kleinen Feuerwehrleute vor dem Leistungsnachweis und die Freude der Kinder danach.
Alle Teilnehmer bekommen die Jugendflamme
Am Samstag haben alle ihre Jugendflamme bekommen. Alle hatten sich praktisch und theoretisch auch gut vorbereitet. Abgefragt wurden etwa die Notrufnummern der Feuerwehr 112 und der Polizei 110. Ohne zu zögern konnten die Kinder direkt auch die Antworten zu den W-Fragen geben, was nämlich bei einem Notruf am Telefon gesagt werden muss. Wichtig ist der eigene Name, aber auch wo, was und mit wie vielen Verletzten wann etwa passiert ist. Danach solle immer auch noch auf weitere Fragen gewartet werden.
Gut konnten die Kinder auch den Umgang mit dem Strahlrohr erklären und dabei die verschiedenen Größen nennen und beschreiben, dass zum Beispiel aus dem B-Rohr bis zu 400 Liter Wasser in der Minute spritzen. Geschicklichkeit zeigten sie beim Ausrollen und Einholen der Löschschläuche und beim Binden wichtiger Knoten, die später im Feuerwehralltag immer wieder gebraucht werden. „Man lernt bei der Feuerwehr sehr viele sinnvolle Sachen, um anderen Menschen auch im Alltag zu helfen“, sagte Lena. Gut gefällt ihr aber auch das Miteinander in der Gruppe. Und damit ist sie wirklich nicht alleine. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet Kerpen zurzeit 160 Jugendfeuerwehrleute. Zehn bis 15 Jugendliche wechseln jährlich im Alter von 18 Jahren in die aktive Freiwillige Feuerwehr. Oft sind es diejenigen, die schon als Kind zur Jugendgruppe kamen und dann vielleicht bei der Jugendflamme I so richtig Feuer gefangen haben.