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Freunde alter Technik250 Oldtimer, die meisten Traktoren, waren in Kerpen zu bestaunen

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Ein Mann weist den Traktor-Fahrern den Weg.

Anreise war eigentlich schon zur Eröffnungsparty am Freitagabend, aber auch am Samstag wies der Vorsitzende Thomas Lehmann (l.) noch Nachzügler auf dem Kirmesplatz ein.

Auch Werkzeug wurde gezeigt. Die längste Anreise hatte eine Pfälzerin. Sie legte mit ihrem grünen Deutz D30 S rund 260 Kilometer zurück.

Das Führerhaus des Mercedes Schleppers MB-Trac 800 überragte den kleinen roten Traktor der Firma Schlüter, der gleich daneben auf dem Buirer Kirmesplatz eingeparkt war, um einiges. Der schwere Schlepper aus dem Jahr 1978 habe eine Wende in der Bauweise der Schlepper eingeleitet, hin zu immer größeren Zugmaschinen, aus deren Führerhaus eine Vielzahl von Feldgerätschaften zu bedienen gewesen seien, erläuterte Landwirt Cornelius Brecker.

Die Maschine sei mit beheizbarem Führerhaus und entsprechender Federung vor allem viel komfortabler als seine Vorgänger. Er pflege die Maschine nach wie vor, und seine Tochter Coletta fahre sie immer noch bei Arbeitseinsätzen, wie zum Beispiel beim Grubbern des Ackerbodens, sagte Cornelius Brecker.

Kerpen: Stattliche Preise für alte Traktoren

Die Feldarbeit auf dem Oldtimer bereite ihr viel Spaß, versicherte die erst 17-Jährige auf dem Führersitz des großen Schleppers. Ein wenig hätten die moderneren Traktoren von Mercedes und Hanomag die große Zahl der ganz alten Lanz Bulldog Traktoren abgelöst, beobachtete der Vorsitzende der „Freunde alter Technik“ beim jährlichen Oldtimer-Treffen in Kerpen-Buir.

Vielleicht sei das Vorheizen der Glühbirne vor dem Start der Oldtimer vielen zu unkomfortabel. Möglicherweise liege es auch am Preis. Die alten Lanz Bulldog Traktoren seien gebraucht erst ab 30.000 Euro aufwärts zu bekommen, zu teuer für viele junge Leute. Bei den jüngeren Traktoren könne man hingegen noch ein Schnäppchen machen.

Zwei Männer und ein Junge an einer speziellen Holzsäge.

Die alte Horizontalgattersäge hatten die Freunde alter Technik wieder aufgebaut und sägten Baumstämme in handliche Bretter.

Auf 250 Fahrzeuge, davon überwiegend Traktoren, schätzte Lehmann die Zahl der Fahrzeuge auf dem Platz. Die längste Anreise hatte Irmgard Rainau mit ihrem grünen Deutz D30 S hinter sich. Aus Dörrmoschel in der Pfalz war sie rund 260 Kilometer weit gefahren. „Mit dem fahre ich durch die Welt“, verkündete Irmgard Rainau vergnügt. Ihr Bruder Karl-Heinz Lehmann parkte das gute Stück auf dem Platz ein.

Als stolzer Besitzer eines Lanz Bulldog gab sich Markus Kick zu erkennen. „Das Traktorfahren ist ein Ausgleich zum stressigen Alltag. Wenn ich mit 25 Stundenkilometern unterwegs bin, kann ich fast alles vergessen. Es entschleunigt ungemein“, sagte der Möbelbauer aus Buir. Freilich gebe es bei jeder Fahrt und beim unerlässlichen Rumschrauben an den Treckern dreckige Klamotten.

Neben den vielen kleinen und großen Traktoren gehörte die Horizontalgattersäge zu den Attraktionen auf dem Platz. Aus Baumstämmen wie Nussbaum, Douglasie, Eiche oder Buche sägten die Freunde alter Technik damit dicke Bretter, die bei den Besuchern begehrt waren. Am Freitag und Samstag, 20./21. September, sei die Säge wieder im Freilichtmuseum Kommern zu bewundern, sagte Lehmann.