Karpen – Die Hitze muss enorm gewesen sein bei dem Brand in der Nacht zu Donnerstag. Vom Betriebsgelände des Tiefbau-Unternehmens Maaßen breitete sich das Feuer auf die Fläche der benachbarten Autotransportfirma Atakan aus. Während bei dem Tiefbauunternehmen unter anderem fünf hochwertige Traktoren samt den dahinterhängenden Kippkarren komplett ausbrannten, waren es bei der Autofirma 17 Fahrzeuge. Dazu kommen noch 18 weitere Personenwagen, die beschädigt worden sind, wie Inhaber Atakan Orhan berichtet.
Hochwertige Gebrauchtfahrzeuge
Aber es hätte noch schlimmer kommen können: „Wir haben insgesamt 400 Autos hier stehen“, sagte Orhan. Dabei handele es sich um Leasing-Rückläufer, also relativ hochwertige Gebrauchtfahrzeuge.
Ähnlich sieht es auch Hermann-Josef Müller, Mitarbeiter der Tiefbaufirma Maaßen, die in Blatzheim ansässig ist, ihr Betriebsgelände aber in Sindorf hat. „Hier stehen noch 50 Lastwagen, denen ist nichts passiert. Was für ein Glück.“
Doch auch so ist der Schaden immens: Das Tiefbauunternehmen schätzt ihn für sich auf 1,2 Millionen Euro. Atakan Orhan und seine Frau Sevim gehen für ihr Unternehmen von einem Schaden von circa 800.000 Euro aus. Beide Firmen setzen darauf, dass Versicherungen dafür aufkommen werden.
Wie es zu dem Brand gekommen ist, wird nun von der Polizei ermittelt. Sie geht „nach derzeitigen Erkenntnissen“ von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Wie zu hören war, soll als erstes Fahrzeug ein Traktor in Brand geraten sein, der kurz hinter dem Metallzaun stand, der das Maaßen-Gelände vom Europaring abtrennt.
Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden
Auf der Straße war in der Nacht zum Donnerstag ein Mitarbeiter einer weiteren Autofirma, die ebenfalls im Sindorfer Gewerbegebiet ansässig ist, Streife gefahren. Der 44-jährige Mann bemerkte gegen 1.30 Uhr den Brand des Traktors, von dem die Flammen schon auf andere Fahrzeuge überschlugen. Er alarmierte die Feuerwehr. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden, sodass der Europaring von 1.55 bis 4.30 Uhr für gesperrt werden musste. Die Feuerwehr setzte Löschschaum ein.
Das Kriminalkommissariat in Hürth hat nun die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die Beamten beschlagnahmten den Brandort. Ein Sachverständiger wurde hinzugezogen.
Die Polizei bittet Zeugen, die zur Tatzeit verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich beim Kriminalkommissariat 11 in Hürth unter 02233/520 zu melden.