Caritas in SindorfEs entstehen zwei barrierefreie Häuser und ein Seniorenzentrum
Kerpen-Sindorf – Gestern fiel an der Heppendorfer Straße im Norden von Sindorf der Startschuss für die zweite Bauphase des großen Caritas-Bauprojektes. Symbolisch führten Peter Altmayer, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Rhein-Erft, seine Vorstandskollegin Dr. Petra Rixgens, Bauunternehmer Achim Wunderlich und Architekt Dr. Michael Abels den ersten Spatenstich für das nun begonnene Bauprojekt „Wohnen mit Service“ aus.
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In den kommenden Monaten sollen zwei Gebäude für je zwölf Wohnungen mit einer Größe zwischen 54 und 88 Quadratmetern an der Heppendorfer Straße 64-66 entstehen. Jede Wohneinheit werde über eine Terrasse oder einen Balkon verfügen, sicherten die Caritas-Vertreter zu. Ausgestattet werden die neuen Wohnungen mit Einbauküche, Mieterkeller, Aufzug, Müll- und Fahrradraum im Garten sowie einem Stellplatz pro Wohneinheit.
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Zeitlich versetzte Bauzeit
Veranschlagt worden sind etwas mehr als ein Jahr Bauzeit pro Objekt. Da die beiden Baukörper zeitlich versetzt in die Höhe gezogen werden, wird mit der Fertigstellung des ersten Gebäudes Anfang 2021 gerechnet, mit der des zweiten Gebäudes im Sommer 2021. Investiert werden nach Angaben der Caritas Rhein-Erft 4,5 Millionen Euro.
Die neuen Wohnungen sollen das Angebot der Caritas Rhein-Erft für Senioren in Sindorf abrunden. Ebenfalls ist auf dem rund 10 000 Quadratmeter großen Grundstück das Seniorenzentrum St. Ulrich im Bau. Dieses Gebäude beinhaltet eine stationäre Pflegeeinrichtung mit 72 Plätzen.Dieser Teil des Gesamtkomplexes in der Nähe des Vogelrutherfeldes solle bereits am 2. September eröffnet werden, sagte Peter Altmayer.
100.000 Menüs sollen jährlich an Senioren und andere Kunden in der Umgebung verteilt werden
Gleichzeitig gebaut werden aber auch auf dem Grundstück eine Einrichtung zur ambulanten Pflege sowie eine zur Tagespflege mit 18 Plätzen.Außerdem soll ein Menüservice in das Sindorfer Caritas-Projekt integriert werden, der auch Menschen in und außerhalb von Kerpen versorgt.Etwa 100.000 Menüs sollen jährlich von Sindorf aus an Senioren und andere Kunden in der Umgebung verteilt werden, berichtete Pressesprecher Kaspar Müller-Bringmann anlässlich des Spatenstichs. Ein Hausnotruf runde das Angebot der in Sindorf entstehenden Caritaseinrichtung ab.
Auch die künftigen Bewohner der insgesamt 24 Wohnungen „mit Service“ könnten natürlich an dem Angebot des Seniorenzentrums teilhaben, betonten die Vertreter der Caritas Rhein-Erft. Natürlich seien die Wohnungen barrierefrei. Zielgruppe seien Menschen ab etwa 55 Jahren.
Interview mit Peter Altmayer
Peter Altmayer ist der Vorsitzende des Caritas-Verbands. Mit ihm sprach Ralph Jansen.
Herr Altmayer, der Caritasverband baut in Sindorf ein regelrechtes Seniorenzentrum auf. Wie unterscheiden sich die Angebote gegenüber früher?
Das, was wir hier versuchen, ist, dass wir an einem Ort alles bieten können, was Senioren brauchen. Die Leute von heute begreifen viel früher, dass sie in ihrem Haus möglicherweise später nicht mehr zurechtkommen, sei es wegen der Treppen oder wegen des Bades. Wer schlau ist, schaut sich rechtzeitig nach einer barrierefreien Wohnung um. Das bietet eine gewisse Sicherheit.
Das neue Angebot an barrierefreien Wohnungen richtet sich also nicht allein an alte und pflegebedürftige Menschen?
An die richtet es sich auch, aber durchaus auch an Jüngere. Viele empfinden zum Beispiel die Gartenarbeit als anstrengend und freuen sich, wenn sie diesen Ballast loswerden können. Außerdem kann es ja auch mal sein, dass man eine kurzfristige Pflege benötigt. Solche Leistungen sind hier in Sindorf durch die Nähe zu der Pflegeeinrichtung alle vorhanden. Dazu ist für Essen gesorgt und es gibt Freizeitangebote bis hin zu Seniorenreisen.
Wie sieht es mit den Kosten aus?
Die Pflegesätze sind mit den Kassen verhandelt und stehen fest. Die Mieten im Bereich Wohnen mit Service sind natürlich frei verhandelbar, aber sie werden sich an den Marktpreisen orientieren.