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150 PlätzeSpatenstich für neue Kita am Mastenweg in Sindorf

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Architekt André Roger Bolliger (v.l.), Heinrich Nopper und Hartmut Anders von der Marga- und Walter-Boll-Stiftung, Bürgermeister Dieter Spürck und der Ortvorsteher Hans-Jürgen Bröcker.

Kerpen-Sindorf – An Vorschusslorbeeren und Zuversicht mangelte es nicht an diesem sonnigen Nachmittag in Kerpen-Sindorf. Es entstehe ein Leuchtturmprojekt mit erstklassigen Partnern, erklärte Bürgermeister Dieter Spürck beim Spatenstich für die neue Kindertagesstätte am Mastenweg.

Wenn die Einrichtung wie geplant im März kommenden Jahres ihren Betrieb aufnimmt, ist sie in der Tat mindestens für einen Superlativ gut: Die Kita wird die größte der Stadt sein.

Hoher Druck

In acht Gruppen sollen dort 150 Kinder betreut werden. 32 Mitarbeiter werden sich um den Nachwuchs kümmern. „Aber es entsteht mitnichten eine Verwahranstalt“, sagte Spürck. Man werde eine hochwertige Kita schaffen mit anspruchsvoller Architektur – und das in beeindruckend kurzer Zeit.

Der Druck ist groß. Für das laufende Kindergartenjahr musste die Verwaltung 350 Familien bei der Suche nach einem Kita-Platz einen Korb geben. „Nun lösen wir den Investitionsstau in diesem Bereich“, sagte das Stadtoberhaupt. Das sei wichtig, um die Attraktivität für Familien zu wahren.

Die Örtlichkeit scheint prädestiniert für ein solches Mammutprojekt. Sindorf ist mit 18 000 Einwohner nicht nur der größte, sondern auch der am stärksten wachsende Stadtteil der Kolpingstadt.

Eigentümer des Grundstücks und Bauherr ist die Marga und Walter Boll Stiftung. Rund 2,8 Millionen Euro investiert die gemeinnützige Unternehmensstiftung mit Sitz in Kerpen nun am Mastenweg. „Uns ist es wichtig, hier vor Ort nachhaltige Werte zu schaffen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Hartmut Anders. Deshalb freue man sich auch, einen erfahrenen Träger gefunden zu haben. Diese Aufgabe wird der Landesverband der Johanniter-Unfall-Hilfe übernehmen, der NRW-weit mit fast 700 Mitarbeitern in 57 Kitas mehr als 3100 Kinder betreut.

Kita fehlt im südlichen Sindorf

Der Sindorfer Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bröcker begrüßt den Neubau. Im südlichen Sindorf fehle es bislang an einer Kita. „Ich gehe davon aus, dass die Einrichtung gut angenommen wird, weil in der Nachbarschaft viele Kinder zu Hause sind“, so Bröcker. Das Areal misst insgesamt 5600 Quadratmeter – davon beanspruchen die Gebäude 1400.

Auf der übrigen Fläche wird das Außengelände mit großen Sandkästen und Spielmöglichkeiten angelegt. „Wir werden hier eine Haus-in-Haus-Konzept umsetzen“, erklärte Architekt André Roger Bolliger. Das heißt, das um ein zentrales Gebäude mit Küche, Personalraum, Lager, Besprechungszimmer und Gymnastikraum vier weitere Flachbauten entstehen, die jeweils zwei Gruppen beherbergen sollen. Das mindere Lärm und mache die Einrichtung überschaubar.

Stolz ist Bolliger auch darauf, dass die künftige Kita über eine Photovoltaikanlage verfügt. Rund die Hälfte des benötigten Stroms könne man so auf dem eigenen Dach erzeugen. In Sachen Ressourcenschutz punkte man zudem mit einer Wärmepumpen-Heizung und einer Ladestation für Elektroautos auf dem Parkplatz. Zudem soll das Regenwasser komplett versickern.