Kleingärtner in Kerpen und SindorfMit Kreativität und Freude die Saison gestartet
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Rhein-Erft-Kreis – Heinrich Mondorf, der 23 Jahre erster Vorsitzender des Kleingärtnervereins Gartenfreunde Kerpen war, freute sich, pünktlich um elf Uhr zum Saisonstart seines Vereins den Wasserhahn für die Kleingärtner aufzudrehen. Ein wichtiger Termin, bei dem alle anwesend sein müssen, um zu prüfen, ob denn auch alles dicht ist. Mondorfs Nachfolger Horst Leinweber bedauerte lediglich, dass durch viele unterschiedlichen Interessen gemeinsame Veranstaltungen zu wenig frequentiert würden. Nun aber konnte es wieder losgehen in den Kleingärten: Die Sonne schien, die Osterglocken wippten im Wind, und die Gärten waren bereits österlich geschmückt.
Angepackt fürs kleine Paradies
Familie Stenzel kam mit ihren Kindern Jacques (6) und Lauri (4). Sie hatten mit dem Umgraben begonnen. Jacques hätte zwar lieber mit Lego gespielt, doch er packte kräftig mit an. Seit 2002 lebt Urij Ahanaev in Deutschland und ist seit zwei Jahren stolzer Besitzer eines Gartens. „Nichts außer Erde war da“. Und so hätten er und seine Frau kräftig angepackt, um für sich ein kleines Paradies zu schaffen.
Im Oktober vergangenen Jahres hat Familie Patt ihren Garten übernommen und schon viel verändert. Auf der ehemaligen Rasenfläche soll ein Gemüsebeet entstehen. „Ich will ja keinen Rasen essen, sondern Gemüse!“, sagte Katharina Patt. Stolz zeigte sie ihr Hochbeet aus witterungsbeständigem Douglasienholz. Das sei praktisch, weil man sich nicht mehr bücken müsse. An den Stangen, die sie in Form eines Tipis aufgestellt hat, können die Bohnen nun hochklettern.
Im Kleingärtnerverein Erftaue in Sindorf ist Muhamed Gutic seit 1971 erster Vorsitzender. Ins Rentenalter gekommen, kann er sich nun ganz seinen Lieblingen, den Bienen, widmen. Und er ist obendrein noch kreativ. Stolz zeigte er sein aktuelles Werk, eine Naturbeute. So nennt man das gesamte Bienenhaus, für die er einen Kirschbaumstamm ausgehöhlt hat. Er ist Herr über acht Bienenvölker und kämpft seit Jahren gegen Vorurteile: „Bienen sind ganz liebe Tierchen“, beteuert er.
Das Ehepaar Gassmann heuerte im vergangenen Jahr einen Künstler aus der Sprayerszene an, der ihr Gartenhäuschen in eine Zauberlandschaft verwandelt hat. So wurde es zu einem wahren Hingucker in der Gartenanlage. Vor einem Jahr haben Sören und Jenny Hillitzer ihren Garten übernommen und wollen nun mit ihren Kindern Mira und Oskar ein Insektenhotel bauen.
Von allen bewundert wird der Garten von Hildegard Piefer. Die 74-Jährige verbringt jede freie Minute in ihrer Oase. Das Hochbeet ist ihr ganzer Stolz. Wo früher ein Kirschbaum stand, hat sie eine bunte Komposition von blühenden Pflanzen geschaffen.