L103 nach Sanierung wieder freiGotteshülfeteich drohte, Gleuel zu überfluten
Hürth-Gleuel – Die Wendelinusstraße (L 103) zwischen Hürth-Gleuel und Frechen-Bachem ist seit Mittwoch wieder befahrbar. Damit ist auch die Zufahrt zur Autobahn 1 von Hürth aus wieder erreichbar. Die Reparatur der massiven Fahrbahnschäden nach den schweren Regenfällen Mitte Juli sei in einem gemeinsamen Kraftakt in Rekordzeit gelungen, teilen der Landesbetrieb Straßen NRW und die Hürther Stadtwerke mit.
Der Starkregen am 14. Juli hatte auch in Hürth erhebliche Auswirkungen. Am Folgetag wurden Mitarbeiter der Stadtwerke nach Gleuel gerufen. „Vor Ort wurde neben der Fahrbahn ein etwa fünf bis sechs Meter tiefer Krater mit einem Durchmesser von rund vier Metern festgestellt, der sich genau über dem Ablauf des Gotteshülfeteichs befand“, berichtet Kai Wapenhans, Leiter der Abteilung Wasser und Abwasser. Die Fahrbahn über dem Durchlass in den Gleueler Bach war von den Wassermassen unterspült worden und großflächig eingebrochen.
Hürth: 80 Tonnen Erdreich wurden in den Gleueler Bach gespült
Nach Angaben der Stadtwerke wurden 80 Tonnen Erdreich in das Bachbett gespült. Der 1,20 Meter hohe und 80 Zentimeter breite Durchlass unter der Straße sei komplett zusammengebrochen, berichtet Wapenhans. Damit sei Gefahr im Verzug gewesen. Denn der Pegel des Gotteshülfeteichs habe sich nach den Regenfällen bedrohlich aufgestaut, weil das Wasser nicht mehr ablaufen konnte.
In der Folge habe die Gefahr bestanden, dass die angrenzenden, deutlich tiefer gelegenen Gebiete von Gleuel von überlaufendem Wasser aus dem Gotteshülfeteich überflutet werden. Eine Reparatur des Ablaufs sei unmöglich gewesen, so Wapenhans.
Zuständig für die Landesstraße 103 und den Durchlass ist der Landesbetrieb Straßen. Doch die zuständige Niederlassung Ville-Eifel sei zunächst nicht erreichbar gewesen, weil in Euskirchen als Folge der Flutkatastrophe Telefon- und Mobilfunknetze zusammengebrochen waren, erklärt Wapenhans. Auch mehrere Straßenmeistereien seien betroffen gewesen. Die Stadtwerke sicherten zunächst den Bereich.
Sanierung der Straße und des Abflusses bei Gleuel kostete 600.000 Euro
Weil der Landesbetrieb Straßen durch die schweren Hochwasserschäden in der Region ausgelastet war, vereinbarten die Beteiligten eine Kooperation. Die Stadtwerke übernahmen Planung und Ausführung der Baumaßnahme – mit Unterstützung von ortsansässigen Ingenieurbüros. Die Behörden gaben grünes Licht für die Notmaßnahme, die Tiefbauarbeiten führte die örtliche Baufirma BST aus. Die Bauaufsicht übernahm der Landesbetrieb.
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In den vergangenen zwei Monaten wurden der Durchlass vom See in den Bach erneuert und die Fahrbahn sowie der Radweg, der auf einer Länge von 20 Metern zerstört worden war, neu gebaut. Die Kosten belaufen sich nach Angaben des Landesbetriebs Straßen NRW auf rund 600 000 Euro, für die das Land aufkommt.