Nach HochwasserschädenZwei Hürther Kitas bleiben noch bis Mitte 2022 geschlossen
Hürth-Hermülheim – Die beiden Kindertagesstätten Hürther Strolche und Vorwitznasen bleiben als Folge der Überschwemmungen nach dem Starkregen Mitte Juli länger geschlossen. Die Sanierungsarbeiten sind aufwendig und werden sich nach Angaben des Gebäudeamts bis weit ins kommende Jahr hinein hinziehen. Während die Vorwitznasen – Träger ist Käpt’n Browser – ein Zwischenquartier in der ehemaligen heilpädagogischen Kita der Lebenshilfe in Gleuel bezogen haben, sucht das Jugendamt für die Strolche noch eine Übergangslösung.
Derzeit sind die 80 Kinder aus der Kita Hürther Strolche auf vier andere Kindergärten verteilt. Für manche Eltern mit mehreren Kindern bedeutet das, dass sie jeden Tag zwei verschiedene Kitas ansteuern müssen. Bis zu den Herbstferien sollte die Notlösung zunächst dauern. Der Elternbeirat beklagt aber vor allen, dass er trotz vieler Nachfragen bei der Stadtverwaltung nicht informiert worden sei, wie es danach weitergehe. „Ein untragbarer Zustand für Eltern und Kinder“, meint eine Mutter aus dem Beirat.
Fußboden in Hürther Kita muss komplett herausgerissen werden
Inzwischen steht fest, dass die Kinder auch nach den Herbstferien nicht in ihre Kita zurückkehren können. Laut Gebäudeamtsleiter Christian Stähler ist das Wasser an mehreren Stellen in den Fußbodenaufbau eingedrungen. Zunächst sei versucht worden, den Boden zu trocknen, parallel dazu seien Materialproben und Luftmessungen durchgeführt worden. „Im Ergebnis muss der Fußboden in mehreren Kita-Räumen vollflächig aus- und wieder eingebaut werden“, erläutert Stähler auf Nachfrage. Er rechnet damit, dass die Räume erst im Sommer 2022 wieder genutzt werden können. „Nach einem Wasserschaden muss sichergestellt sein, dass keine Belastungen von Bauteilen oder der Raumluft bestehen bleiben“, so der Amtsleiter.
Bis zum Ende der Herbstferien in der letzten Oktoberwoche will das Jugendamt geeignete Räume als Ausweichquartier für alle vier Gruppen der Hürther Strolche unter einem Dach gefunden haben und sich darüber mit dem zuständigen Landesjugendamt abstimmen. „Wir wollen die Gruppen so schnell wie möglich wieder zusammenführen“, kündigt Jugendamtsleiterin Gabriele Mainzer an. In welchem Gebäude das sein werde, könne sie noch nicht sagen. Sie hätte die Eltern gern früher informiert, sagt die Amtsleiterin, sie habe aber keine belastbaren Informationen gehabt. Erst am Donnerstag verschickte das Jugendamt einen Elternbrief.
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In der Kita Vorwitznasen werden die Sanierungsarbeiten nach Angaben des Gebäudeamts bis Mai 2022 dauern. Bodenaufbau und Teile der Wände des Holzbaus seien abgebaut und die Tragkonstruktion begutachtet worden, erläutert Gebäudeamtsleiter Stähler. „Bevor der Wiederaufbau beginnen kann, folgen weitere Untersuchungen – Raumluftmessungen und gegebenenfalls Materialproben –, um eine Belastung auszuschließen.“