Der Pavillon auf dem Spielplatz in Hürth-Efferen ist ein beliebter Treffpunkt. Ihn abzureißen ist aber keine Lösung für den Konflikt um ihn. Ein Kommentar.
KommentarAbbruch des Pavillons am Gustav-Stresemann-Ring ist keine Lösung

Die Stadtwerke wollen den Pavillon auf dem Spielplatz am Gustav-Stresemann-Ring abbrechen.
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Der Pavillon auf dem Spielplatz am Gustav-Stresemann-Ring ist ein beliebter Treffpunkt – zum Leidwesen einiger Anwohner, aber nicht nur bei der erwünschten Zielgruppe. Verständlich, dass Nachbarn aus den angrenzenden Wohnblöcken sich beschweren, wenn Heranwachsende sie um ihre Nachtruhe bringen.
Den Pavillon einfach abzubrechen, wie es die Stadtwerke offenbar auf Druck einiger Lokalpolitiker vorhaben, ist aber keine Lösung. Vertreter des schwarz-grünen Bündnisses heben bei passender Gelegenheit gern hervor, dass die Stadt Hürth seit einigen Jahren viel Geld in die Hand nehme, um ihre Spielplätze attraktiver zu gestalten und zu Treffpunkten für Jung und Alt auszubauen.
Örtlichkeit auch ohne Pavillon beliebt
Da passt es nicht ins Bild, wenn der Spielplatz in Efferen durch den Abbruch des Pavillons sogar unattraktiver gemacht werden soll. Denn das trifft alle, nicht nur die Ruhestörer. Und: Was wäre der nächste Schritt, wenn sich die Heranwachsenden künftig auf den Parkbänken niederlassen? Müssen die Sitzgruppen dann auch weg? Selbst auf Rutschbahn und Kletternetz tummeln sich nach Einbruch der Dunkelheit bisweilen Jugendliche, für die sie nicht gedacht sind. Es kommt hoffentlich niemand auf die Idee, die Spielgeräte deshalb abzubauen.
Das Problem mag durch die Lage mitten im ohnehin sozial herausgeforderten Quartier in Efferen größer sein als auf Spielplätzen in anderen Stadtteilen. In den Griff bekommen wird es die Stadt aber wohl nur mit konsequenten Kontrollen und dem Einsatz von Sozialarbeitern.