Die Caritas fordert mit ihrer Kampagne einen zukunftssicheren Sozialstaat und Unterstützung für die sozialen Einrichtungen.
Kampagne für SozialstaatWarum der Caritasverband auch in Hürth eine rote Tür geöffnet hat

Die Kampagne stellten Dr. Petra Rixgens (Vorstand), Stephanie Helmer (Fachbereichsleitung), Michaela Wülbeck (Anna-Haus), Kirsten Hols (Vorstand) und die Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa in Hürth vor.
Copyright: Andreas Engels
Eine von 1000 roten Türen, mit denen der Caritasverband auf die Bedeutung eines leistungsfähigen Sozialstaats hinweist, stand vor dem Caritas-Seniorenzentrum Anna-Haus in Hermülheim. Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, kam aus Berlin und machte auch in ihrer früheren Heimat Station, um mit Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Beschäftigten über die zehn Thesen der bundesweiten Kampagne „Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen“ zu sprechen. Der Wohlfahrtsverband fordert, die soziale Infrastruktur und die sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest weiterzuentwickeln.
Die roten Türen als zentrales Motiv stehen für ein starkes soziales Netz, so Welskop-Deffaa und Dr. Petra Rixgens, Vorstandsvorsitzende der Caritas Rhein-Erft. Mit Angeboten von der Wohnungslosenhilfe über die Schuldnerberatung bis hin zur Seniorenbetreuung, die jedem offenstünden, wolle die Caritas gesellschaftliche Spaltungen überwinden und Brücken zwischen Menschen und Institutionen bauen. Um die Türen von sozialen Einrichtungen und Diensten offenzuhalten, brauche es politische Unterstützung und eine ausreichende Finanzierung.
Rhein-Erft: App fürs Smartphone entlastet die Pflegekräfte
„Eine starke Sozialpolitik hilft in schwierigen Zeiten und stärkt die Gesellschaft“, ist Welskop-Deffaa überzeugt. „Sie sorgt für wirtschaftliche und soziale Stabilität.“ Besonders im Fokus steht für die Caritas die Familie, sagte sie im Anna-Haus und bekam dafür viel Zustimmung. Deshalb komme es auch darauf an, die Infrastruktur zu stärken, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf erst ermögliche, von der Kinderbetreuung bis hin zu Pflegeangeboten.
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„Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf eine effiziente und bürgerfreundliche Verwaltung und eine gute Erreichbarkeit sozialer Dienstleistungen verlassen können“, ergänzte Petra Rixgens vom Caritasverband Rhein-Erft. „Dazu bedarf es einer Digitalisierungsoffensive. Das sind wichtige Bausteine für das gute Miteinander in einer Gesellschaft.“
Digitale Helfer wie eine Pflege-App, die auch auf den Smartphones im Pflegedienst der Caritas Rhein-Erft zum Einsatz kommt, könne Pflegepersonal entlasten, etwa bei den Dokumentationspflichten, und damit mehr Zeit für die eigentliche Pflege schaffen, weiß auch Welskop-Deffaa. Ein Problem seien für viele freie Träger die knappen Finanzen der Pflegeversicherung und die Überlastung von Sozialämtern. Verspätete Zahlungen könnten in manchen Einrichtungen zu ernsthaften Liquiditätsprobleme führen.