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Nach FlutkatastropheHürth muss eine weitere Million für Kita-Sanierung vorschießen

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Das Foto zeigt Handwerker, die an der Holzfassade eines eingeschossigen Gebäudes arbeiten.

Noch bis Ende des Jahres werden die Sanierungsarbeiten an dem Holzbauwerk der Kita in Kalscheuren dauern.

Der Awo-Regionalverband will den Betrieb der Kita Farbenland im neuen Jahr übernehmen. Bis dahin soll die Sanierung abgeschlossen sein.

Die Sanierung der Kindertagesstätte auf dem Gelände des früheren Sportplatzes an der Gronerstraße wird erheblich teurer als erwartet. Statt der im Wiederaufbauplan vom Frühjahr 2022 veranschlagten Kosten von knapp 680.000 Euro geht die Stadt inzwischen von 1,8 Millionen Euro aus, um das bei der Unwetterkatastrophe im Juli 2021 schwer beschädigte Holzbauwerk instand zu setzen.

Der Stadtrat musste jüngst noch einmal eine Million Euro nachschießen. Die Verwaltung geht aber davon aus, dass die Stadt die Kosten vom Land erstattet bekommt. Unterdessen ist die Verwaltung auf der Suche nach einem neuen Träger offenbar fündig geworden. Die Awo-Betriebsgesellschaft Der Sommerberg hatte ihre Kita „Farbenland“, die zuletzt nebenan in Containern untergebracht war, im Sommer mit Verweis auf Personalprobleme geschlossen.

Hürther Stadtverwaltung hat eine Betonmauer um die Kita gezogen

Erst Wochen nach dem Starkregen war der massive Wasserschaden im Bereich des Fußbodenaufbaus entdeckt worden. Wie groß der Schaden tatsächlich war, stellte sich aber erst im Laufe der Sanierungsarbeiten heraus. So musste das Holzhaus fast komplett entkernt und Böden wie Wände neue aufgebaut werden.

Die Arbeiten ziehen sich auch deutlich länger hin als zunächst angenommen. Um die Kita in Zukunft vor Überflutungen zu schützen, wurde eine Betonmauer um das Gelände gezogen.

Awo Regionalverband Rhein-Erft soll neuer Kita-Träger werden

Die Mehrkosten begründet die Stadtverwaltung unter anderem mit höheren Mietkosten für die Containeranlage, in der die Kita seit Sommer 2022 untergebracht war. Rund 400.000 Euro werden dafür fällig. Auch die Kosten für die Sanierung des Bauwerks sind auf 800.000 Euro gestiegen, veranschlagt waren ursprünglich 300.000 Euro. Darüber hinaus wird die Wiederherstellung des Außengeländes deutlich teurer, die Kosten belaufen sich nach aktueller Berechnung auf 250.000 Euro.

Zwar muss die Stadt das Geld zunächst vorschießen. Bürgermeister Dirk Breuer geht aber davon aus, dass die Sanierung komplett aus der Wiederaufbauhilfe des Landes finanziert werden kann. Bis Ende des Jahres sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen werden.

Neuer Träger wird dann wohl der Awo-Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen. Der Jugendhilfeausschuss soll in der kommenden Woche einen entsprechenden Beschluss fassen. „Ich hoffe, dass die Kita zum Jahresbeginn mit den ersten Gruppen starten kann“, sagt der Erste Beigeordnete der Stadtverwaltung, Jens Menzel.