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Zu hohe KostenHürther Ordnungsamt will abgemeldete Autos nicht mehr abschleppen lassen

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Das Foto zeigt eine Person mit dem Schriftzug Ordnungsamt hinten auf der Jacke vor einem Pkw und einem Abschleppwagen.

Das Ordnungsamt will abgemeldete Autos am Straßenrand nicht mehr abschleppen lassen. (Symbolbild)

Abgeschleppte Autos standen teils monatelang beim Abschleppunternehmen. Die hohen Standgebühren will die Stadt Hürth nun einsparen.

Das Ordnungsamt will illegal im öffentlichen Verkehrsraum entsorgte Autos künftig nicht mehr abschleppen lassen. Stattdessen sollen sie am Straßenrand stehen bleiben und direkt vor dort aus verwertet werden – das heißt verkauft oder verschrottet. Damit sollen Abschlepp- und Verwahrungskosten eingespart werden, die zuletzt aus dem Ruder gelaufen waren.

15.000 Euro hat die Stadt für die Verwertung von Schrottautos im Haushaltsplan veranschlagt, deren Halter nicht mehr ausfindig gemacht und in Haftung genommen werden können. Damit kam das Ordnungsamt aber zuletzt nicht mehr aus. Der Stadtrat musste jüngst knapp 37.000 Euro nachschießen.

Über 20 Autos wurden seit Anfang 2023 in Hürth illegal entsorgt

Die Mehrkosten ergeben sich nicht nur aus einer gestiegenen Zahl von Schrottautos, die abgemeldet und einfach auf öffentlichen Verkehrsflächen abgestellt wurden. Über 20 Autos wurden laut Verwaltung sei Anfang 2023 auf diese Weise illegal entsorgt. Ins Geld geht vor allem die Verwahrung.

„Wie lange ein Fahrzeug auf dem Betriebsgelände des Abschleppunternehmens verwahrt wird, hängt davon ab, wann der Fahrzeughalter dieses auslöst“, so der Erste Beigeordnete der Stadtverwaltung, Jens Menzel. Oft sei der Halter aber nicht mehr zu ermitteln.

Autos könnten wochenlang in Hürth am Straßenrand stehen bleiben

Menzel: „Bedauerlicherweise standen einige Fahrzeuge länger auf dem Betriebsgelände, wodurch nicht unerhebliche Kosten durch diese Standzeiten entstanden sind, die wiederum durch eine Verwertung des Fahrzeugs nicht aufgefangen werden konnten.“ Pro Tag werden zehn Euro an Standgebühren fällig. Zumindest die Kosten für die Verwahrung will die Stadt nun einsparen.

Nach Angaben der Stadtverwaltung dürfen abgemeldete Fahrzeuge grundsätzlich nicht im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt werden. Findet das Ordnungsamt solche Autos, werden sie mit einem roten Aufkleber markiert. Die Halter bekommen eine Ordnungsverfügung, die auch per öffentlicher Bekanntmachung zugestellt werden kann, wenn sie nicht erreichbar sind.

„Das ordnungsgemäße Verfahren bis zur Versteigerung oder Verschrottung nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch“, erklärt der Beigeordnete Menzel. „Im besten Falle ist von einer Verfahrenslänge von zwei Monaten auszugehen.“ Das bedeutet, dass die Schrottautos künftig im Zweifel wochenlang am Straßenrand stehen bleiben.

Beim FDP-Stadtverordneten Dr. Christian Karaus löste das Unbehagen aus. Er fürchtet, dass die Fahrzeugwracks am Straßenrand ausgeschlachtet werden könnten. Karaus: „Ich habe die Sorge, dass die Autos dann zum öffentliche Ersatzteillager werden.“