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Warnschüsse?Nächtliche Schüsse auf Haus in Hürth-Kalscheuren – Täter entkommt unerkannt

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An einer Glastüre ist deutlich ein Einschussloch zu erkennen.

An einer Glastüre ist deutlich ein Einschussloch zu erkennen.

Gegen 3.30 Uhr fielen in der Beerstraße in Hürth-Kalscheuren Schüsse. Projektile schlagen in einer Hauswand und in einer Glastür ein.

Das rot-weiße Absperrband der Polizei flatterte auch noch am Freitagvormittag quer über der Zufahrt zur Beerstraße in Hürth-Kalscheuren nahe Köln. Davor standen mehrere Polizeieinsatzfahrzeuge. Polizeibeamte sicherten den Zugang in die Straße im Gewerbegebiet Hürth-Kalscheuren. Hinter der Absperrung stand das weiße Fahrzeug der KTU, der kriminaltechnischen Untersuchung der Polizei Köln.

Mehr als zehn Schüsse soll ein dunkel gekleideter Mann gegen 3.30 Uhr in der Nacht auf Freitag (6. September) auf zwei nebeneinander liegende Wohn- und Geschäftshäuser an der Beerstraße abgegeben haben. Er soll nach Angaben der Polizei auf einem Motorroller geflüchtet sein.

Anwohner waren von den Schüssen aufgewacht und riefen die Polizei

Die Geschosse durchbohrten die Glasfassade am Eingang und das Mauerwerk. Patronenhülsen sollen auf dem Gehweg, der Straße und im Vorgarten gelegen haben. Bewohner befanden sich zu diesem Zeitpunkt in den Räumen, blieben jedoch unverletzt. Anwohner waren von den Schüssen aufgewacht und hatten die Polizei verständigt.

Die mit einem Großaufgebot ausgerückte Polizei hatte umgehend die Beerstraße und die angrenzende Winterstraße gesperrt. Die Fahndung nach dem Täter blieb jedoch erfolglos. Hinweise auf dessen Identität hat die Polizei nicht. Hintergründe der Tat oder ein Motiv sind unbekannt. Möglicherweise handelte es sich um Warnschüsse in einen Streit im Rocker-Milieu.

Die Polizei hat die Beerstraße und die Winterstraße in Hürth-Kalscheuren abgesperrt.

Die Polizei hatte die Beerstraße und die Winterstraße in Hürth-Kalscheuren abgesperrt.

Ob es Zusammenhänge zu einer Tat Ende August in Köln gibt, ist derzeit Gegenstand intensiver Ermittlungen, erklärte auf Anfrage Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Freitag. Dort wurden in der Nacht zum 29. August in der Servatiusstraße im Stadtteil Ostheim mindestes 13 Schüsse auf ein Wohnhaus abgefeuert.

Bezüge zu den Explosionen der letzten Monate in verschiedenen Wohnhäusern in Köln, Düsseldorf, Duisburg und Engelskirchen seien laut Bremer aktuell nicht erkennbar.

Ermittler fanden Ende August in einer Lagerhalle in Hürth ein Waffenarsenal

Ebenfalls Ende August stellten Ermittler in einer Lagerhalle in Hürth-Kalscheuren ein gutes Dutzend Schusswaffen sicher. Diese Halle befindet sich unmittelbar neben jener Halle, aus der im Juni 2024 rund 300 Kilogramm Cannabis gestohlen worden sein sollen. In Ermittlungskreisen gilt dies als Auftakt der Streitigkeiten zwischen der ursprünglich in den Niederlanden beheimateten „Mocro-Mafia“, der die Drogen in der Lagerhalle gehört haben sollen, und einer arabischen Drogengruppierung aus Köln.

Wer Hinweise zum Tatgeschehen oder dem Flüchtigen geben kann, sollte sich telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an bei der Polizei melden.