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Doch kein DiebstahlVeterinäramt beschlagnahmt vermeintlich gestohlene Schafherde in Hürth

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt mehrere Kamerunschafe.

Kamerunschafe wie diese ließ das Kreisveterinäramt am Donnerstag abholen. Die Besitzer gingen zur Polizei und meldeten einen Diebstahl. (Symbolfoto)

Warum das Kreisveterinäramt die Tiere abholen ließ.

Der Fall der angeblich in Alt-Hürth gestohlenen 60 Kamerunschafe ist aufgeklärt. Am Montag hatte die Polizei gemeldet, dass die Herde zwischen vergangenen Donnerstag und Freitag offenbar von der Weide in Alt-Hürth an der Burbacher Straße gestohlen worden sei. Die Behörde suchte Zeugen. Hintergrund: Der Schäfer hatte bei der Polizei am vergangenen Freitag Diebstahlsanzeige erstattet. Die Polizei hatte sich der Sache angenommen, vor Ort nachgeschaut und schließlich einen öffentlichen Fahndungsaufruf gestartet.

Doch nun kam Licht in den Fall. Im Rahmen der Ermittlungen hatte die Polizei auch Kontakt mit dem Veterinäramt des Rhein-Erft-Kreises. Den Mitarbeitern ist die Schafherde in Alt-Hürth bestens bekannt. Leider nicht im positiven Sinne. Denn viele Tiere sollen krank und sich richtig versorgt worden sein. Daraufhin waren Mitarbeiter des Kreisveterinäramtes tätig geworden und führten am Freitagvormittag (25. April) eine „amtliche Sicherstellung“ der Tiere durch.

Bei der Haltung handelte es sich um eine reine Hobbyhaltung, die dem Veterinäramt bereits seit mehreren Jahren bekannt war.
Kreisveterinäramt

„Bei der Haltung handelte es sich um eine reine Hobbyhaltung, die dem Veterinäramt bereits seit mehreren Jahren bekannt war. Erste Hinweise kamen damals aus der Bevölkerung und machten auf möglichen Missstände aufmerksam, die sich im weiteren Verlauf bestätigten“, so die Kreisverwaltung auf Anfrage.  „Trotz wiederholter Kontrollen sowie ordnungsrechtlicher Maßnahmen wie Beratungsgesprächen, Ordnungsverfügungen und Bußgeldverfahren besserten sich die Haltungsbedingungen nicht nachhaltig. Bei der Kontrolle am 25. April 2025 wurden erneut kranke und unversorgte Tiere festgestellt, die eine sofortige Sicherstellung notwendig machten.“

Nachdem die Herde am Freitag gegen 10 Uhr abgeholt worden war, habe man den Besitzern ein Schreiben in den Briefkasten geworfen, in dem steht, dass die Herde im Auftrag des zuständigen Amtes abgeholt worden sei, hieß es weiter.  Warum trotzdem Anzeige wegen Diebstahls erstattet wurde, steht noch nicht fest. Aber: Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Schäfer-Ehepaar den Brief zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelesen habe.  Zwischen Briefzustellung und Anzeigenerstattung auf der Wache soll nur ein kurzer Zeitraum gelegen haben.

Fest stehe, dass die Tiere nun gut untergebracht seien und richtig gepflegt würden, hieß es weiter. Wo die Tiere nun stehen, geben das Veterinäramt und die Polizei nicht bekannt. Die Polizei hat die Fahndung nach den Tieren auf jeden Fall eingestellt.