Der 1. FC Köln will einen Kunstrasenplatz für seine Jugendteams beim BC Efferen bauen. Die Entscheidung über den Pachtvertrag wurde vertagt.
Kunstrasen für JugendHürther Grüne fordern Nachbesserung beim Vertrag mit dem 1. FC Köln
Die Beratungen über den Abschluss eines Pachtvertrags mit dem 1. FC Köln, der auf der Anlage des BC Efferen einen Kunstrasenplatz für seine Nachwuchskicker errichten will, gehen in die Verlängerung. Auf Antrag der Grünen vertagte der Hauptausschuss den Tagesordnungspunkt, der in nicht öffentlicher Sitzung behandelt werden sollte. Nun soll die Entscheidung erst am Dienstag kommender Woche im Stadtrat fallen.
„Wir haben ein Interesse daran, dass es vorangeht“, sagte die Grünen-Vorsitzende und Ratsfrau Regina Kaiser, zumal es um die Förderung des Jugend- und Mädchenfußballs gehe. „Aber wir haben einige Rückfragen.“ Kaiser kritisierte die Verwaltung, weil die Beschlussvorlage erst kurz vor der Sitzung vorgelegt worden und keine Zeit für die Beratung in der Fraktion gewesen sei.
Jugendmannschaften des 1. FC Köln sollen in Efferen trainieren
Der 1. FC Köln will den vorhandenen, kaum genutzten Tennenplatz auf der Anlage des BC Efferen an der Klosterstraße mit Kunstrasen ausstatten. Dort sollen die Nachwuchsmannschaften von U8 bis U16 sowie die Mädchenmannschaften trainieren, für die es am Geißbockheim zu wenig Trainingskapazitäten gibt.
Auf der rund 10.000 Quadratmeter großen Teilfläche der Sportanlage sollen auch Umkleidecontainer aufgestellt und Parkraum für den Mannschaftsbus geschaffen werden. Außerdem will der FC eine Flutlichtanlage installieren lassen.
Statt Pachtzahlung soll der 1. FC Köln auch den verschlissenen Kunstrasen sanieren
Der Pachtvertrag soll zunächst über 15 Jahre laufen, mit Option auf weitere fünf Jahre. Statt eine Pacht zu bezahlen, sollen die Kölner auch den verschlissenen Kunstrasen sanieren, auf dem der BC Efferen trainiert und spielt. An den Kosten wird sich die Stadt Hürth laut Entwurf des Pachtvertrags mit 90.000 Euro beteiligen.
Der Vertrag soll bereits zum 1. Juli geschlossen werden und der neue Kunstrasen in den Sommermonaten verlegt werden. Spätestens bis Frühjahr 2025 soll auch der alte Kunstrasenbelag saniert werden.
Hürther Grüne ändern ihre Position zu Kunstrasenplätzen
Während die Hürther Grünen Kunstrasenplätze bislang kritisch gesehen habe, trifft das Projekt mit dem FC bei der Ökopartei nun auf Zustimmung. „Das ist eine Abwägungsfrage“, sagte die Stadtverordnete Kaiser. Ein Naturrasen sei zwar schöner, verbrauche aber viel Wasser und sei nicht ganzjährig bespielbar. Bei der Qualität von Kunstrasen habe sich viel getan, auch die Recyclingfähigkeit sei verbessert worden.
Insbesondere das Recycling nach Ablauf der Nutzungszeit wollen die Grünen im Pachtvertrag regeln. Zwar enthält der Vertrag bereits eine Rückbauverpflichtung für den Fall, dass der neue Kunstrasenplatz nach Ablauf des Pachtvertrags nicht mehr bespielbar ist. Das geht den Grünen aber offenbar nicht weit genug. Sie wollen auch höhere Qualitätsstandards festschreiben und fordern darüber hinaus eine Insolvenzklausel, um zu verhindern, dass die Stadt auf Kosten für Instandhaltung und Pflege sitzen bleiben könnte.
Jens Menzel, Sportdezernent der Stadtverwaltung, ist zuversichtlich, dass der Stadtrat das Projekt, von dem sowohl die Stadt als auch die Vereine profitieren würden, in der kommenden Woche beschließen werde. Die Kritik der Grünen wies er zurück. „Ein solch wichtiges Projekt für die Stadt bedarf der detaillierten Abstimmung zwischen den Beteiligten“, so Menzel. Er habe die Vorlage deshalb erst kurzfristig fertigstellen können. Zum Inhalt äußerte er sich nicht.