Der Trainer spricht im „Einwurf“ darüber, warum sich die Geißböcke noch ein weiteres Endspiel um den Klassenerhalt sichern werden.
EinwurfJugendtrainer Stefan Kurth aus Hürth über eine weitere Chance für den 1. FC Köln
Der 1. FC Köln bestreitet heute, Samstag, 15.30 Uhr, am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Union Berlin sein letztes Saisonspiel vor heimischen Publikum. Bevor die Geißböcke im Rhein-Energie-Stadion um den Klassenerhalt kämpfen, spielt der Nachwuchs des GKSC Hürth im Vorfeld um den D-JugendCup der Kreissparkasse Köln gegen die Sportfreunde Troisdorf in Müngersdorf.
Gecoacht werden die Nachwuchs-Kicker unter anderem von Stefan Kurth (43), der als Trainer ebenfalls erstmals den „heiligen Rasen“ des FC betreten darf, als Dauerkarteninhaber und Vereinsmitglied jedoch regelmäßig in Köln auf der Tribüne mitfiebert. Im Gespräch mit Matthias Breuer erklärt der Versicherungskaufmann aus Hürth, warum sich die Geißböcke noch ein weiteres Endspiel um den Klassenerhalt sichern werden.
Herr Kurth, am Samstag spielen Sie mit Ihrem Team das Kreispokal-Finale im Stadion des 1. FC Köln aus. Wie groß ist die Vorfreude bei den Spielern?
Stefan Kurth: Die Kinder sind total aufgeregt. Sie haben mittlerweile realisiert, dass es für viele die einzige Möglichkeit sein wird, mal im Rhein-Energie-Stadion zu spielen. Wir sehen das Finale daher auch mehr als Event für unser Team, weil Troisdorf eine Liga höher spielt. Darum wollen wir allen 17 Kindern im Kader die Möglichkeit geben, mindestens eine Halbzeit zu spielen. Aber natürlich wollen wir auch gewinnen.
Als Dauerkarteninhaber haben Sie in dieser Saison sicherlich die meisten Spiele Ihrer Kölner gesehen. Wären Sie in dieser Spielzeit auch mal gerne bei den FC-Profis an die Seitenlinie herangetreten?
Für mich ist es natürlich auch eine tolle Sache, als Trainer mal an der Seitenlinie zu stehen. Als Zuschauer im Stadion denke ich mir natürlich, dass ich einige Sachen anders gemacht hätte als Steffen Baumgart und Timo Schultz. Aber so ist halt das Los als FC-Fan.
Im Abstiegsfall fordern viele FC-Mitglieder der Rücktritt des Vorstandes und von Geschäftsführer Christian Keller. Gehen Sie bei dieser Forderung mit?
Wenn ich alles zusammennehme mit dem möglichen Abstieg und der Transfersperre, finde ich nicht, dass alles richtig gelaufen ist. Ob das nun personelle Konsequenzen geben sollte, ist schwierig zu sagen. Das ist ein Abwägen zwischen Kontinuität und einem Neustart. Ich hätte weiterhin Vertrauen in die handelnden Personen, wobei ich das Interview von Werner Wolf nicht glücklich fand.
Mit Dieter Prestin hat sich ein ehemaliger Geißbock schon ins Gespräch gebracht für den Posten des Vorsitzenden. Wen könnten Sie sich beim FC in den Führungspositionen vorstellen?
Für das Vorstandsteam würde ich mir eine größere sportliche Expertise wünschen. Lukas Podolski wäre vom Herzen her einer, den ich mir für das Team vorstellen könnte. Aber auch Prestin. Auf der Position des Sportdirektors fand ich Horst Heldt eigentlich nicht schlecht. Aber es wäre aktuell ohnehin eine undankbare Aufgabe für einen neuen Sportdirektor, wenn er gar keinen Spieler verpflichten kann. Da kannst du ja momentan einen Zauberer hinstellen. Wenn du nichts einkaufen kannst, kannst du auch nicht zeigen, was du drauf hast. Darum würde ich dem Christian Keller noch eine Saison die Chance geben, etwas aufzubauen.
Die Unioner haben zwei Spieltage vor dem Saisonende bereits ihren zweiten Trainer entlassen. Ein Hilfeschrei, der die Rettung bringt?
Es kann in beide Richtungen gehen. Unter Friedhelm Funkel hat es beim FC funktioniert. Wir werden sehen, ob der neue Trainer in die Köpfe der Spieler kommt. Als FC-Fan sage ich, dass es die Berliner schwächen wird.
Also wird sich der 1. FC Köln ein weiteres, letztes Endspiel holen und am Samstag noch nicht als Absteiger feststehen?
Selbstverständlich werden wir mit 2:0 gewinnen. Ich hoffe auf ein frühes Tor durch Faride Alidou. Luca Kilian wird nach einem Standard per Kopf die Entscheidung bringen.