Der Bebauungsplan „Altes Rathaus“ wurde von der Hürther Stadtverwaltung abgewandelt. Politiker sehen in dem neuen Entwurf nun großes Potenzial.
„Altes Rathaus“Stadt Hürth reagiert auf Proteste von Anwohnern und ändert Bebauungsplan

Ein repräsentativer Neubau soll an der Ecke Luxemburger Straße/Hans-Böckler-Straße entstehen.
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Das kleine Wäldchen hinter dem türkischen Generalkonsulat soll nun doch weitgehend erhalten bleiben. Die Stadtverwaltung hat den Entwurf für den Bebauungsplan „Altes Rathaus“ nach Protesten noch einmal überarbeitet.
In der neuen Version bleiben zwölf mächtige, alte Bäume stehen – doppelt so viele wie im ursprünglichen Entwurf. Den Beschluss, den Bereich um das alte Rathaus aus dem Jahr 1901, seit 1984 Sitz des türkischen Generalkonsuls, zu überplanen, fasste der Planungsausschuss bereits 2013.
Geänderter Bebauungsplan: Bäume im Plangebiet gelten als erhaltenswert
Hintergrund war der angekündigte, aber bisher nicht umgesetzte Wegzug des Generalkonsulats. Mit dem Bebauungsplan soll das 11.000 Quadratmeter große Areal zwischen Luxemburger-, Köln- und Hans-Böckler-Straße aufgewertet werden.
Entlang der Luxemburger Straße soll eine drei- bis viergeschossige, an der Hans-Böckler-Straße eine dreigeschossige Bebauung ermöglicht werden. An der Straßenecke könnte das Kreissparkassen-Haus durch einen Neubau mit bis zu fünf Geschossen ersetzt werden.
Doch gegen den Verlust der Bäume regte sich Widerstand. Ein Umweltschützer vom BUND schätzte zahlreiche Bäume im Plangebiet als erhaltenswert ein, darunter Linde, Bergahorn, Walnuss und Blutbuche. Die Grünen forderten eine Änderung des Bebauungsplanentwurfs, im Rahmen der Bürgerbeteiligung ging eine Protestliste mit 110 Unterschriften ein.
Nun werden die Pläne abgewandelt. Im Innenbereich bleiben mehr Bäume erhalten. Das Baufeld an der Hans-Böckler-Straße wird geteilt, sodass der Blick auf das Wäldchen frei bleibt. Und an der Kölnstraße wird das Baufeld zurückgesetzt, um die Allee dort zu sichern.
SPD-Ratsherr Michael Kleofasz: „Bebauungsplanentwurf bietet große Chancen“
Mit dem neuen Plan sei es gelungen, den Eingaben zu folgen und gleichzeitig die Möglichkeit für eine attraktive Bebauung zu schaffen, meint Stadtbaudirektor Manfred Siry. CDU, Grüne und SPD sehen es ähnlich.
„Die vorgebrachten städtebaulichen und ökologischen Argumente hat die Verwaltung in einem überarbeiteten Plan sehr gut verarbeitet“, erklärte Christdemokrat Rüdiger Winkler. Grünen-Ratsfrau Inge Cürten-Noack betonte: „Ich bin froh, dass unsere Bemühung, mehr Bäume als erhaltenswert in dem Bebauungsplan festzusetzen, erfolgreich war.“
Und SPD-Ratsherr Michael Kleofasz stellte fest: „Der Bebauungsplanentwurf bietet große Chancen, an einer so zentralen Stelle in Hermülheim ein Gebiet zu entwickeln, das Wohnen, Arbeiten und Versorgung umfasst.“ Der umgeschriebene Plan geht nun noch einmal in die Öffentlichkeitsbeteiligung.