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Unterkunft EuropaalleeEhemaliges Hotel ist ein neuer Ort für Schutzsuchende in Frechen

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild ist ein Zimmer in der neuen Unterkunft zu sehen.

Die Zimmer in der neuen Unterkunft an der Europaallee sind zweckmäßig und schlicht eingerichtet. Meistens werden dort zwei Personen oder Familien mit einem Kind untergebracht.

Die neue Unterkunft hat nach dem Umbau ihren Betrieb aufgenommen, Platz für rund 100 Personen.

Drei einfache Plastikbügel, die an einer kleinen Kleiderstange unter einem Hochbett aus Metall und Holz hängen. Zwei Gaderobenhaken, ein einfaches rundes Waschbecken, ein schwarzer Plastik-Papierkorb, schlichter blauer Teppichboden und ein kleiner Kühlschrank – alles in einem maximal 15 Quadratmeter großen Raum, der zumeist von zwei einander fremden Menschen geteilt wird.

Eine Einrichtung, die bescheiden, zweckmäßig und sauber ist, und für viele ein neues Zuhause, einen Hort der Sicherheit und des Schutzes bedeutet: Die neue Unterkunft für Geflüchtete an der Europaallee, in einem ehemaligen Hotel der unteren Preiskategorie, hat den Betrieb aufgenommen.

Das ehemalige Hotel ist zu sehen.

Das ehemalige Hotel an der Europaallee ist für die Aufnahme von Geflüchteten fertig gestellt.

Für rund 1,5 Millionen Euro, mit einem Zuschuss vom Land NRW in Höhe von 1,14 Millionen Euro, hatte die Stadt Frechen das Objekt im Juli 2023 erworben. Der Start der Nutzung verschob sich aufgrund von Renovierungsarbeiten immer wieder um mehrere Monate, das Gebäude wurde für rund 650 000 Euro umgebaut.

Verschiedene Umbauten waren notwendig

Es waren unter anderem Arbeiten am Dach, an den Elektroinstallationen, an den Heizungen und Lüftungen sowie Maler- und Bodenbelagsarbeiten notwendig. Die Brandmeldeanlage muss noch ausgetauscht werden.

Auf dem Bild ist eine Küche mit Essgelegenheit zu sehen.

Auf jeder Etage in der neuen Unterkunft an der Europaallee wurden Küchen mit Essgelegenheiten eingerichtet.

Das Mobiliar des Hotels, wie beispielsweise die Betten, Matratzen, Waschbecken oder die Bettwäsche, konnte übernommen werden, es wurde zum Teil aus Lagerbeständen ergänzt. Auf jeder Etage gibt es vier Duschzellen und vier Toiletten. Da in den 61 Zimmern keine Schränke oder Kommoden vorhanden sind, wurden auf den Etagen je zwei Zimmer in Räume mit einfachen, abschließbaren Metallspinden umgewandelt. In zwei weiteren Zimmern sind Aufenthaltsräume mit einem Tisch und mehreren Stühlen eingerichtet, hier soll gelernt oder gearbeitet werden. Zudem wurden auf jeder Etage Küchen mit mehreren Elektoherden, Spülbecken und einem Tisch mit Stühlen installiert.

Auf dem Bild sind Metallspinde zu sehen.

Da es in den Zimmern der neuen Unterkunft an der Europaallee keine Schränke oder Kommoden gibt, wurden zwei Zimmer als Spindräume eingerichtet.

Im Erdgeschoss gibt es Büroräume, in denen dreimal die Woche Sprechstunden für die Geflüchteten angeboten werden. Vor dem Gebäude sind Container mit Wasch- und Trockenmöglichkeiten installiert worden. Seit Ende Juni ziehen nun sukzessive Geflüchtete ein, das Erdgeschoss und die erste Etage sind belegt, im dritten Stock gibt es noch einige freie Zimmer, die in den nächsten Tagen belegt werden sollen.

Platz für rund 100 Menschen

Platz ist für insgesamt 100 Menschen – vorwiegend werden dort Einzelpersonen oder Familien mit einem kleineren Kind untergebracht. Sollte eine Familie schon mehrere ältere Kinder haben, könnte sie zur Not zwei nebeneinanderliegende Zimmer erhalten, so die Stadt. Die tatsächliche Belegung hänge auch immer von den individuellen Konstellationen ab. Es sei besonders wichtig, dass die dort untergebrachten Menschen miteinander zurechtkommen und gut betreut werden. Am Standort ist tagsüber ein Hauswart vor Ort, ein Sicherheitsdienst ist durchgängig präsent.

Auf dem Bild sind Container mit Waschmaschinen zu sehen.

Vor dem Gebäude der neuen Unterkunft an der Europaalle wurde ein Container mit Wasch- und Trockenmöglichkeiten aufgebaut.

Die von vielen Sportlern ersehnte Freigabe der beiden belegten Sporthallen in Habbelrath und Königsdorf ist allerdings nicht in Sicht, auch wenn einige Geflüchtete aus der Gerhard-Berger-Halle in die neue Unterkunft gezogen sind. Zu hoch ist die aktuelle Zuweisung von Geflüchteten nach Frechen, es kommen wöchentlich zehn bis zwölf neue Personen an. 915 Schutzsuchende lebten Anfang Juli in Frechen – ein neuer Höchststand in den vergangenen zehn Jahren, der nach Einschätzung der Verwaltung weiter steigen wird.