Die Ausschreibung des Bauprojekts soll nun bis Ende Juli erfolgen. Die Stellungsnahme des Landschaftsverbands zu den Bodenfunden steht noch aus.
Historische FundeDer Neubau des Parkhauses in Frechen verzögert sich weiter
Der Zeitplan für den rund 250 000 Euro teuren Abbruch des maroden Parkhauses an der Josefstraße neben dem Stadtsaal konnte zwar Anfang des Jahres eingehalten werden, aber nun ruht die eingezäunte Baustelle mitten in der Innenstadt schon seit einigen Wochen. Ob der ehrgeizige Plan, das neue Parkhaus bereits im ersten Quartal 2025 fertig gestellt zu haben, erfüllt werden kann, scheint fraglich – und das aus zweierlei Gründen.
325 Parkplätze sollen entstehen
Zum einen ist der Auftrag für die Errichtung des rund 7,6 Millionen Neubaus ins Systembauweise, der 325 Parkplätze bieten soll, von der Verwaltung noch nicht ausgeschrieben worden.
Reste einer alten Tonröhrenfabrik gefunden
Zum anderen wurden beim Abbruch an zwei Stellen Reste einer alten Tonröhrenfabrik gefunden. Die Funde werden aktuell vom Landschaftsverband Rheinland (LVR)-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland untersucht – eine Stellungnahme liegt noch nicht vor, solange können die Bauarbeiten nicht starten.
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Planungskosten von 250.000 Euro
Zur fehlenden Ausschreibung berichtet die Verwaltung, dass „diese sich in der Finalisierung befinde“. Zum derzeitigen Stand rechne die Stadt damit, dass die Ausschreibung bis Ende Juli veröffentlicht werden könne, so ein Sprecher der Stadt Frechen. Das neue Parkhaus soll in Systembauweise durch einen Generalunternehmer gebaut werden. Die Unterlagen für die Erstellung des Gebäudes seien durch Verwaltung, Architekten sowie planenden Ingenieurbüros bereits erstellt. Die Planungskosten werden mit rund 250 000 Euro beziffert.
„Eine Rückmeldung des LVR zu den Bodenfunden steht noch aus. Sie wird allerdings sehr kurzfristig erwartet“, erklärt die Stadt Frechen. Diese Hoffnung kann Jens Schubert, Sprecher des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland, nicht teilen: „Wie die weitere Zeitschiene aussieht und wann die Stellungnahme vorliegt, können wir gegenwärtig leider nicht absehen. Die Kolleginnen und Kollegen sind völlig überlastet, aufgrund der schieren Menge an Maßnahmen, die es zu bearbeiten gibt.“ Allein im letzten Jahr seien es insgesamt knapp 700 Maßnahmen gewesen, daher sei es leider schwer zu sagen, wann mit der Stellungnahme für die Frechener Funde zu rechnen sei.
Fest stehe aber, dass es sich bei den Entdeckungen in erster Linie um neuzeitliche Töpferöfen handele. Auf dem Baugrund wurden Reste der alten Tonröhrenfabrik „Lövenich & Hendrickx“ gefunden, die dort 1879 gegründet wurde. „Wir haben die Funde als Kaminzüge interpretiert, über die heiße Luft abgeleitet wurde“, so Christian Krämer vom Unternehmen Arthemus, einer archäologischen Fachfirma, die im Auftrag der Stadt die Bauarbeiten begleitet.
Aktuell verfasse der LVR eine Stellungnahme darüber, welche bodendenkmalpflegerischen Maßnahmen bei den vorliegenden Befunden und der weiteren Bautätigkeit notwendig seien, so Schubert. Grundsätzlich könne eine Baumaßnahme erst nach erfolgter Stellungnahme beginnen.