FrechenAnwohner sehen neue Feuerwache als Ursache für Überschwemmungen
Frechen – Vollgelaufene Keller und Wasser in den Wohnräumen: Wie die SPD-Fraktion berichtet, hatten die Anwohner der Frechener Krankenhaussiedlung in der Vergangenheit bei Starkregen immer wieder unter Überschwemmungen zu leiden.
In einigen Häusern am Ringelblumenweg habe das Wasser beim Unwetter vor 14 Tagen kniehoch gestanden, berichtet der Stadtverordneten Uwe Tietz. Gebäude am Eisenhutweg seien in den vergangenen zwölf Monaten wiederholt von Starkregen betroffen gewesen.
„Bei dem Unwetter Mitte Juli floss Oberflächenwasser vom Spielplatz Oleanderweg kommend in die Gärten der Reihenhäuser und drang von dort unter anderem über die Kellerfenster in die Häuser ein. Aus der Not heraus haben Anwohner am Abend des Unwetters einen provisorischen Drainagegraben ausgehoben, um das überschüssige Oberflächenwasser vom Spielplatz auf die Schlehdornstraße umzuleiten“, sagt Tietz. Die SPD will, dass etwas getan wird. In Frage kämen höhere Kantsteine, um Überschwemmungen, die vom Spielplatz ausgingen, zu vermeiden.
Frechen: Versiegelung als Problem?
Mehrfach überschwemmt worden seien auch Häuser an der Minzestraße, deren Gärten an den Immergrünweg angrenzten. „Dieses Wasser stammt zum nicht unerheblichen Teil aus dem oberen Bereich des Immergrünwegs und konnte wohl durch die Kanalisation bis zum Bereich Wiesenweg nicht adäquat aufgefangen werden“, sagt Tietz. Das Oberflächenwasser sei zum Teil massiv in die Vorgärten der Reihenhäuser geflossen, und es sei wiederholt in die Häuser eingedrungen. Als Ursache dafür sähen die Anwohner auch die Versiegelung der Fläche der neuen Feuerwache an.
Aus Sicht der Stadtverwaltung gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Bau der neuen Feuerwache und den Überflutungen. Die Größe des Kanals sei geprüft worden, sagt der Technische Beigeordnete Robert Lehmann: „Die technischen Anforderungen werden eingehalten.“
Frechen: So will die Stadt auf Überflutungen reagieren
Die Kanäle seien ausreichend dimensioniert, um normale und auch stärkere Regenfälle aufzunehmen. Bei extremem Starkregen könne es jedoch zur Überlastung kommen. Die Stadt weist darauf hin, dass an der Toni-Ooms-Straße ein neuer Vorfluter geplant ist, der auch für die Krankenhaussiedlung Entlastung bringen soll. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2024 vorgesehen.
Um Schäden durch Überflutungen vorzubeugen, prüfe die Stadt auch den Bau von Hochborden, Dämmen oder Mulden, durch die Rückhalteräume geschaffen werden können. Die Verwaltung sieht jedoch auch die Anwohner in der Pflicht: Als weitere Säule des Überflutungsschutzes sei es notwendig, dass sie in ihren Häusern Rückstausicherungen einbauen.
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Die Verwaltung will eine Starkregen-Gefahrenkarte in Auftrag geben, um die Gefährdung für das gesamte Stadtgebiet zu überprüfen. Sie soll zeigen, welche Maßnahmen erforderlich sind, um das Oberflächenwasser bei Starkregen schadlos abzuleiten. Es sollen aber auch Maßnahmen vorgeschlagen werden, die die Eigentümer selbst ergreifen können, um Starkregen-Schäden zu vermeiden. Erste Hilfestellungen dazu befänden sich schon seit einiger Zeit auf der Homepage der Stadt.