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Ehrenamtler halten Kino am LaufenOriginal 50er-Jahre-Feeling im Linden-Theater

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Der Kassenraum ist noch genau so wie bei der Eröffnung 1957.

Frechen – Besondere Veranstaltungen rund ums Jahr runden das gut durchdachte und breit aufgestellte Kinoprogramm im Lichtspielhaus Linden-Theater ab. Mittwochs laufen zum Beispiel kulturell anspruchsvolle Filme abseits der Hollywood-Blockbuster. In den Oster- und Herbstferien laden die ehrenamtlichen Programmgestalter zu den Kinderfilmwochen ein.

Höhepunkte sind auch die „Flimmer-Dinner“, die viermal im Jahr jeweils mehrmals an einem Wochenende stattfinden. Den Gästen wird dabei vor dem Filmgenuss ein mitunter themenbezogenes Dreigänge-Menü im Saal serviert.

Linden-Theater überlebte als einziges Kino

Als letztes Kino in Frechen wurde das Linden-Theater am 6. September 1957 eröffnet. Damals gab es mehrere Lichtspielhäuser. Das Linden-Theater hat jedoch als einziges Kino überlebt. Bis 1994 wurde es von Heinrich Bucco geführt. Aus gesundheitlichen Gründen hat er aber schon vorher das Programm reduziert. Einen Tag in der Woche übernahm der Schülerfilmclub des Gymnasiums Frechen die Programmgestaltung. 1990 gründete sich aus dem Schülerfilmclub „Schüfi“ der Verein Frechen-Film.

Die Leinwand misst 40 Quadratmeter, im Saal haben mehr als 400 Gäste Platz.

Als Bucco 1994 starb stand das Kino vor der Schließung. Frechen-Film wollte das Kino zwar übernehmen, die Finanzbehörden legten dem wegen seiner Gemeinnützigkeit jedoch einen Riegel vor. So wurde 1995 der Verein Linder-Theater gegründet. Er ist bis heute Betreiber des Lichtspielhauses. Weiterhin dabei ist aber auch Frechen-Film, der mittwochs Arthouse-Filme zeigt.

Linden-Theater unter Denkmalschutz

Das gesamte Linden-Theater steht seit 1993 unter Denkmalschutz. Original ist die Bestuhlung mit mehr als 400 Sitzplätzen im Saal, das Foyer, die Kassenhalle und die verglasten Schaukästen, in denen aktuelle Filmplakate aushängen. Einzig die Sitze in der ehemaligen Holzklasse (Parkett) wurden mit der Kinoübernahme gepolstert. Jederzeit einsatzbereit ist auch der 35-Millimeter-Projektor aus vergangenen Zeiten. Er steht oben im Projektorraum neben der modernen digitalen Anlage. Täglich im Einsatz ist der historische Wagen mit Süßigkeiten, aus dem die Ehrenamtler Getränke, Popcorn, Eiskonfekt und andere Leckereien verkaufen.

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Die Kernteams beider Vereine – Petra Gatting, Hilmar Stumpf, Sarah Kassuba, Peter Metz, Björn Goetze und Carsten Kurz – arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Als Betreiber ist der Verein Linden-Theater für den Kinobetrieb verantwortlich. Wichtig ist ihm die Vernetzung mit Vereinen, Institutionen, Schulen und Jugendzentren. Für sein Engagement wurde der Verein 2002 mit dem rheinischen Denkmalpreis, 2008 mit dem Sonderkulturpreis des Kreises und 2014 mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.

Hape-Kerkeling-Film im Flimmer-Dinner

Regelmäßig lädt Linden-Theater zum Open-Air Kino in Freibad und zum Seniorenkino in den Stadtsaal ein. Ab und an finden im Herbst und Winter auch Kaffee-und-Kuchen-Kinotage statt. In Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Frechen werden alle drei Monate unter anderem Biografien von Künstlern gezeigt. Auch bei den Schulkinowochen NRW ist der Verein dabei. Schulklassen verlegen dabei einen Teil ihres Unterrichts ins Kino, um sich ausgewählte Filme anzusehen, die im Unterricht thematisiert werden.

Ab diesem Jahr gibt es am ersten Sonntag im Monat ein Kindernachmittagsprogramm. Jeden zweiten Freitag im Monat wird das Programm ab sofort mit einer Spätvorstellung um 23 Uhr erweitert. Im Aufbau sind zurzeit eigene Produktionen. So entsteht zum Beispiel eine Dokumentation der Medien AG des Gymnasiums Frechen über die Situation der Flüchtlinge in Frechen. Das nächste Flimmer-Dinner steht im März an. Gezeigt wird „Der Junge muss an die frische Luft“.

www.linden-theater-frechen.de