102 Jahre altEines der ältesten Kinos der Region steht in Elsdorf
Elsdorf – Das Union-Kino in Elsdorf zählt zu den ältesten Lichtspielhäusern des Rhein-Erft-Kreises. Bereits 1916 ließ Jakob Bodewig den Tanzsaal des Hotels „Rheinischer Hof“ zu den „Kaiserlichtspielen“ umbauen. Damals – in der Zeit des Stummfilms – begleitete Bodewig die Filme musikalisch auf dem Klavier, während einer der beiden Söhne den Projektor abspulte und der andere Geräusche machte; Donnergrollen etwa oder prasselnde Regentropfen.
Bis 1938 wurde in dem Kino auch noch getanzt, doch der Zulauf zu den Filmvorführungen wurde immer größer, daher gestaltete Bodewig den Saal zu einem reinen Kino mit separatem Eingang, Zentralheizung, Loge und ansteigenden, hochklappbaren Sitzen um. Ein weiterer Umbau erfolgte in den 50er-Jahren. Wer das Haus betritt, erlebt immer noch das Ambiente jener Zeit, die Technik ist jedoch auf dem neuesten Stand. Schon vor vier Jahren hat die Computer-Festplatte die riesigen Filmrollen abgelöst. Und auch der Ton kommt nicht mehr von der Spur auf dem Celluloidstreifen, sondern in Dolby 7.1 aus dem Computer.
Vorstellungen und Preise
Täglich um 17.30 und um 20 Uhr: Bumblebee und Aquaman Samstags, sonntags und feiertags, auch an Heilig Abend und Silvester um 15.30 Uhr: „Mary Poppins Rückkehr“ und „Der Grinch“. An Heilig Abend und Silvester wird kein Spätfilm gezeigt. Der Eintritt kostet je nach Länge sieben bis acht Euro. Kinder zahlen in der Nachmittagsvorstellung fünf Euro. Union-Service-Kino, Köln-Aachener Straße 136, Programmauskunft: 02274/3257. (ftz)
Betreiber: Michael Burmeister ist Betreiber des Union-Kinos in Elsdorf. Vor ihm sorgten schon seine Eltern an gleicher Stelle für cineastische Unterhaltung. Das „Union-Service-Kino“ ist damit ein waschechter Familienbetrieb.
Konzept: Für den behaglichen Kinogenuss sorgt auch das gemütliche Ambiente. Kino 2 mit 80 Plätzen ist mit nachtblauem Velours ausstaffiert. Kino 1 für 200 Cineasten ist in plüschigem Braun gehalten. Statt hip gestylter Lounge gibt es in dem 102 Jahre alten Kino ein uriges Kassenhäuschen, in dem Popcorn und anderes Naschwerk angeboten werden. Der Eintritt kostet zwischen sieben und acht Euro. Kinder unter zwölf Jahren bezahlen bis 18 Uhr fünf Euro.
Besonderheiten: Auf Knopfdruck kommen Servicekräfte in die Kinoreihen und servieren Getränke, Burger, Baguettes, Nachos und das obligatorische Eis. Mittwochs ist Programmkino-Tag. In der Reihe Kommunales Kino zeigt Burmeister anspruchsvolle Art-House-Filme. „Das lohnt sich finanziell nicht immer, aber damit hole ich eine andere Klientel ins Kino. Ansonsten muss ich Filme zeigen, die viel Publikum ziehen, damit ich das Kino halten kann“, sagt der 55-Jährige.
Veranstaltungen: Burmeister weiß als erfahrener Vorführer, was sein Publikum sehen will. Und er weiß, womit er seine beiden Kinosäle so gut gefüllt bekommt, dass er nicht auf den Kosten sitzenbleibt. Blockbuster, die erst kurz vor Weihnachten in den Verleih kommen, hat er sich gesichert. Für die Kinder gibt es das Fantasy-Märchen vom „Grinch“, der das Weihnachtsfest stehlen wollte, mit Otto Waalkes, der dem grünen Urviech seine Stimme leiht. Der klassische Stoff wurde neu verfilmt. Auch „Mary Poppins„ Rückkehr“ mit Emily Blunt in der Hauptrolle ist brandneu. Seit dem 20. Dezember laufen die neuesten Abenteuer des Transformers „Bumblebee“ in der fünften Auflage mit Hailee Steinfeld, John Cena in den Hauptrollen in den deutschen Kinos. Am gleichen Tag startete der Actionfilm „Aquaman“ mit Hauptdarsteller Jason Momoa in Elsdorf und Deutschland.