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EventreiheSo will Mohamed El Boujaddaini Frechen zur Hochburg für Comedy machen

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild ist der Comedian vor einem Veranstaltungsplakat zu sehen.

Mohamed El Boujaddaini wohnt gern in Frechen und will seine Heimatstadt zur Comedy-Hochburg in Rhein-Erft-Kreis machen.

Der interkulturelle Trainer und Comedian liebt seine Heimatstadt, er hat eine Comedy-Veranstaltungsreihe gestartet.

„Mehr miteinander statt übereinander lachen“ ist das Motto. Mohamed El Boujaddaini ist interkultureller Trainer und Comedian aus Frechen mit marokkanischen Wurzeln. Seine Heimatstadt Frechen würde er gern zur Comedy-Hochburg im Rhein-Erft-Kreis machen. Dazu hat er schon die monatliche Comedy-Reihe „Comedreams“ gestartet. „Statt immer nur zu meckern, dass nichts passiert, kann man ja auch einfach mal anpacken“, sagt der 37-Jährige. Und dass er davor nicht zurückschreckt, zeigt er selbst.

Neben einem Abschluss zum Bachelor of Laws im Rentenrecht hat er 2016 noch einen Master in Wirtschaftspsychologie. Zur selben Zeit hat er seinen ersten Workshop gegen Diskriminierung begonnen. Dazu hat er ein Konzept mit dem Namen „Interespect-Training“ entwickelt. Seine eigenen Diskriminierungserfahrungen wollte er nutzen, um anderen in solchen Situationen zu helfen. Der Fokus liegt auf Respekt und dem Austausch unterschiedlicher Kulturen.

Der Weg vom Coach zum Comedian war nicht weit

Unabhängig und kreativ arbeiten zu können war ihm schon immer wichtig. Seine Antidiskriminierungstrainings bietet er Schulen, Behörden und Unternehmen an. „Sonntag ist bei mir absoluter Ruhetag, als Muslim ja auch nicht alltäglich“, scherzt er. Vom Coach zum Comedian war der Weg dann nicht mehr allzu weit.

Vom ersten Comedy-Auftritt wusste noch nicht einmal seine Ehefrau

Seinen ersten Comedy-Auftritt hatte er in Essen. Freunde und Familie in Frechen sollten davon erst mal nichts mitbekommen. Selbst seine Frau wusste davon nichts. „Sie war sogar mit mir in Essen, aber ich habe ihr dann gesagt, dass ich noch mal eben was zu tun habe“, sagt Boujaddaini. Erst nach dem erfolgreichen Auftritt weihte er alle ein.

Eigenes Open-Mic-Programm in Frechen etabliert

Sowohl für sein Training als auch für sein Comedy-Programm kann er auf seine eigene Erfahrung zurückgreifen. Mal ist sein Programm eher unterhaltsam, mal eher informativ. So erzählt er zum Beispiel, was er als über 1,90 Meter großer, nicht typisch deutsch aussehender Mann macht, um weniger angsteinflößend zu wirken. Die Pointe: „Mit Fahrradhelm sieht wirklich niemand bedrohlich aus.“

Mit „Comedreams“ hat er mittlerweile ein eigenes Open-Mic-Programm für Frechen auf die Beine gestellt. Am Freitag, 25. Oktober, wird es im Kuchenhaus in der Innenstadt die fünfte Show geben. Comedians nutzen solche Möglichkeiten, vor kleinem Publikum aufzutreten, um Bühnenerfahrung zu sammeln oder neues Material zu testen. Das Open Mic, also das offene Mikrofon, ist ein Angebot an Newcomer und Profis.

Um die perfekte Mischung für seine Shows zu finden, hat sich Mohamed El Boujaddaini selbst viele Open Mics in Köln und Berlin angesehen. „Comedians zu bekommen ist das kleinste Problem“, sagt Mohamed El Boujaddaini. Die kommen mittlerweile schon auf ihn zu und fragen, wann sie denn in Frechen auftreten könnten.

Dass er selbst nicht in die Comedy-Hochburgen geht, um aufzutreten, sondern selbst etwas aufbaut, hat einen einfachen Grund: die Familie. Er wohnt gegenüber von seinen Eltern und in derselben Straße wie seine Schwester. Frechen ist seine Heimat. Vielleicht gibt es noch einen weiteren Grund. „Ein Kollege meint, dass ich einfach faul wäre und nicht gern weit zu Auftritten fahren will“, sagt El Boujaddaini.