Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

PensionsalterFeuerwehr im Rhein-Erft sammelt 500 Unterschriften gegen Pläne der Landesregierung

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Bild sind Feuerwehrleute zu sehen, die Protestschreiben übergeben.

In der Frechener Ratssitzung erhielt der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Okos rund 500 von Feuerwehrleuten aus dem ganzen Rhein-Erft-Kreis unterschriebene Protestbriefe gegen die Verlängerung der Lebensarbeitszeit.

Fast alle hauptamtlichen Feuerwehrleute im Rhein-Erft-Kreis wehrten sich mit einer Unterschriftenaktion gegen die geplante Verlängerung ihrer Lebensarbeitszeit.

„Ihre Feuerwehr in der Region und im ganzen Land NRW braucht Ihre Unterstützung“ – eindringliche Worte stehen in einem Brief an die Landtagsabgeordneten des Rhein-Erft-Kreises, das rund 500 Beamtinnen und Beamte im feuerwehrtechnischen Dienst unterschrieben haben. Aus allen Städten des Rhein-Erft-Kreises, die eine Feuerwehr unterhalten (Bergheim, Brühl, Erftstadt, Hürth, Kerpen, Pulheim, Wesseling und Frechen) hat sich die Mehrheit der hauptamtlichen Feuerwehrkräfte an dem Protest beteiligt. Sie werden von der Kreispersonalräteversammlung unterstützt.

Negative Auswirkung auf die Altersbezüge

Die Feuerwehrkräfte sprechen sich vehement gegen die von der Landesregierung geplante Anhebung des Pensionsalters von 60 Jahren je nach Laufbahngruppe auf 61 und 62 Jahre aus. Sie sehen darin eine reale Kürzung ihrer Altersbezüge, da nach Jahren im Einsatzdienst die wenigsten von ihnen die bisherige Altersgrenze erreichten. Solle nun die Lebensarbeitszeit verlängert werden, hätte dies für sie direkt negative Auswirkungen auf die Altersbezüge, wenn sie nicht bis zum Ende ihrer Dienstzeit einsatzfähig sind.

Zudem rechtfertigten die ohnehin längere Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche, die 24-Stunden-Dienste und die enormen körperlichen und psychischen Anforderungen weiterhin den Ruhestand der Kollegen mit Vollendung des 60. Lebensjahres. „Durch die immer weiter steigenden Einsatzzahlen, auch im Rettungsdienst, steigt auch die Belastung der Beamten stetig an“, so die Feuerwehrleute.

500 Briefe in drei Aktenordnern

Ursprünglich sollten die Unterschriften bei einem Termin auf der Feuerwache Frechen an die Landtagsabgeordneten übergeben werden, dies sei von ihnen aber abgelehnt worden, so Sabine Paprotny, stellvertretende Personalratsvorsitzende in Frechen. Stattdessen sei eine Einladung zu einem Gespräch in Düsseldorf erfolgt, von einer Übergabe der Unterschriften aber sei keine Rede mehr gewesen. Vor der Ratssitzung in Frechen am Dienstagabend überreichte daher der Personalratsvorsitzende der Stadt, Siegfried Motz, im Beisein von Kollegen der Feuerwehr und der Kreispersonalrätekonferenz drei Ordner mit 500 unterschriebenen Briefen an den CDU-Landtagsabgeordenten Thomas Okos aus Frechen.

„Ich habe die Unterschriften mit in den Landtag genommen, es signalisiert, dass es ein ganz wichtiges Thema ist“, urteilt Okos. Im nächsten Jahr werde das Thema im Parlament diskutiert. Er sei für die Arbeit aller Feuerwehrleute sehr dankbar, beteuert der Politiker.