Die REA GmbH Management hat lange für einen Windpark in Erftstadt gekämpft. Nahe der Autobahn 1 sollen zwölf Windkraftanlagen entstehen.
WindenergieRiesige Anlagen in Erftstadt produzieren Strom für bis zu 30.000 Haushalte
Bagger rollen, Fundamente werden gegossen und Unterkonstruktionen errichtet, kurzum, die Arbeiten für den neuen Windpark in Erftstadt sind in vollem Gange. Die REA GmbH Management baut den Windpark „Erftstadt A1“ zwischen Friesheim und der Autobahn 1 nahe der Ausfahrt Weilerswist-West.
Vor Kurzem hat das Unternehmen damit begonnen, die Fundamente zu errichten. Insgesamt entstehen in Erftstadt zwölf Windkraftanlagen. Die Fundamente haben allein einen Durchmesser von 20 Metern, wie Klaus Wildrath, Geschäftsführer der REA GmbH Management, erläutert. Unter dem Beton verbirgt sich eine Stahlkonstruktion. Bolzen ragen in das Fundament hinein. Sie geben die nötige Stabilität, erklärt der Geschäftsführer.
Neben dem Sockel, auf dem die Anlage errichtet wird, gibt es noch einen kleinen Sockel. „Da kommt die Treppe hin“, erklärt Bauleiter Udo Hanisch. Er ist mit dem bisherigen Ablauf der Arbeiten zufrieden. „Wir liegen bisher voll im Zeitplan“, sagt Hanisch. Jede Woche werde nun ein Fundament gegossen.
„Die erste Anlage kann ab Mitte Mai errichtet werden.“ Noch härte das Fundament aus. Das Unternehmen arbeite dann mit zwei Kränen parallel an jeweils zwei Anlagen, erklärt der Bauleiter. Ende des Jahres soll der Windpark bereits in Betrieb genommen werden, ergänzt Geschäftsführer Klaus Wildrath.
Idee für Windpark in Erftstadt kam 2012 auf
Bereits 2012 habe man das erstmals überlegt, dass an dem Standort ein Windpark entstehen könne, sagt Daniel Rüttgers, Teamleiter Projektentwicklung. Es folgten unter anderem Planverfahren mit der Stadt Erftstadt. 2022 habe die Firma die Genehmigung und vergangenes Jahr den Zuschlag bekommen. „Der Bauabschnitt ist der kleinste Teil“, sagt Rüttgers.
Er sprach von einem „langen Atem“, den man haben. Wenn der Windpark in Betrieb genommen wird, habe man etwa 13 Jahre dafür gekämpft, so der Teamleiter. Insgesamt hat der Windpark „Erftstadt A1“ ein Investitionsvolumen von 80 Millionen Euro. Durch eine breite Bürgerbeteiligung und einen kommunalen Partner wurde die Finanzierung mit der REA GmbH Management ermöglicht.
Strom für bis zu 30.000 Haushalte
Es handele sich zum Teil um einen Bürgerwindpark, sagt Daniel Rüttgers. Insgesamt gebe es knapp 350 Beteiligte, unter anderem von der Bürgerenergie Kreis Düren eG, sagt Wildrath. Daran seien mittlerweile auch Menschen über die Kreisgrenzen hinaus beteiligt. Eine Beteiligung an dem Park sei auch weiterhin möglich.
Der Windpark in Friesheim an der A1 wird pro Jahr 84,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Mit einem angenommenen Jahresdurchschnittsverbrauch von 3000 Kilowattstunden kann der Windpark fast 30 000 Haushalte mit Strom versorgen. Die Flächen um die Windkraftanlagen herum werden landwirtschaftlich genutzt, auch während der Arbeiten.
„Im Verhältnis braucht man wenig Fläche, um viel Energie zu erzeugen. Das ist das Schöne an der Windkraft“, berichtet Rüttgers. Im Park werden Windkraftanlagen der Firma Nordex verbaut, vier Windkraftanlagen vom Typ N117/3600 und acht vom Typ N131/3600. Die Anlagen sind insgesamt zwischen 172 bis 182 Meter hoch, der Rotorblatt ist 117 Meter beziehungsweise 131 Meter lang.
Zwar sprach Klaus Wildrath von „großen Anlagen“. Es sei aber mittlerweile noch mehr möglich, so der Geschäftsführer des Dürener Unternehmens. An anderen Stellen verbaue man mittlerweile 250 Meter hohe Anlagen. Das sei hier in der Region schwierig. Nicht zuletzt wegen des Fliegerhorsts Nörvenich.
Die Planung konnte jedoch erst ermöglicht werden, da die deutsche Flugsicherung eine Berechnungsmethode geändert hat. Die Lage direkt an der A 1 ist aber nicht nur für die Lieferung des Materials günstig, sondern auch für den Anschluss des Parks an die dortige Hochspannungsleitung. Teamleiter Rüttgers, der für den Netzanschluss zuständig ist, verrät, dass sich die Firma für einen größeren Transformator entschieden hat.
Damit ließ er wissen, dass noch weitere Projekte geplant sind. Einzig für die Errichtung der zwölf Anlagen muss das Unternehmen nun auf wenig Wind hoffen. Insbesondere die Rotorblätter könne man nur bis zu einer bestimmten Windgeschwindigkeit anbringen, wissen die Fachleute.