Die 76 Wohneinheiten für 240 Menschen sind besser vor Überflutung geschützt. Sie bieten den Bewohnern auch mehr Privatsphäre.
Nach der FlutkatastropheUnterkünfte für Geflüchtete in Erftstadt wieder aufgebaut
Es ist einiges ist los an diesem Nachmittag an der Radmacher Straße 50. In einem Raum im neuen Verwaltungsgebäude tummeln sich einige Bewohnerinnen und Bewohner der neuen Flüchtlingsunterkunft, zudem Helfer, Vertreter aus der Politik, der Kirche und weitere Unterstützer. Anlass ist die offizielle Einweihung der neuen Flüchtlingsunterkunft. Auch neugierige Kinder schauen vorbei.
In der Flutkatastrophe wurden hier die Wohnhäuser der Geflüchteten überflutet. Vier Wohncontainer mit 126 Wohnplätzen haben hier gestanden. Dazu ein Kinderbetreuungshaus und eine Verwaltung. Seitdem ist eine Menge passiert. Nun stehen hier vier zweigeschossige Wohngebäude und ein zweigeschossiges Verwaltungsgebäude.
Erftstadt: Grundstück wurde als Schutz gegen Überflutung angehoben
Die Gesamtwohnfläche von 4000 Quadratmetern bietet jetzt 76 Wohneinheiten für 240 Menschen. Um in der Zukunft vor Überflutungen geschützt zu sein, wurde das Grundstück teilweise um bis zu 1,50 Meter angehoben. Für die Baumaßnahmen verantwortlich war die Firma Alho Modulbau.
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„Die neue Flüchtlingsunterkunft bietet nicht nur wohnliche Atmosphäre, sondern auch Sicherheit und vor allem Privatsphäre“, sagt Erftstadts Bürgermeisterin Carolin Weitzel (CDU). Sie sieht ein Ende des Wiederaufbaus nach der Flutkatastrophe in Erftstadt insgesamt noch in weiter Ferne und fühlt sich noch oft daran erinnert. Der Termin bei der Flüchtlingsunterkunft aber berührt sie. „So eine Eröffnung ist ein bewegendes Ereignis“, sagt Weitzel.
Auch eine Begegnungsstätte ist noch geplant
Zusätzlich zu den bereits bestehenden Gebäuden soll noch eine Begegnungsstätte gebaut werden. Der Ratsbeschluss dazu soll noch in diesem Dezember gefasst werden. Die Begegnungsstätte entsteht mit der Unterstützung der Kölsche Funke rut-wieß. Die Roten Funken hatten im vergangenen Jahr 50.000 Euro an die Stadtspitze überreicht. Das neue Gebäude soll dann bei der Integration der Bewohnerinnen und Bewohner helfen und auch Ehrenamtlichen einen Platz bieten.
„Wir wollen nicht nur das Gebäude segnen, sondern auch die Menschen, die darin leben“, sagt Pfarrvikar Jürgen Arnolds. Auch Pfarrerin Andrea Döher von der evangelischen Friedenskirchengemeinde aus Erftstadt und Imam Ibrahim G. Dogru von der Moschee aus Erftstadt wünschen allen Mitarbeitern und Bewohnern der neuen Flüchtlingsunterkunft Sicherheit und Schutz.
Nach den Reden zur Einweihung der Gebäude und der Segnung durch die geistlichen Vertreter steht die Besichtigung einer Wohnung an. Und im Verwaltungsgebäude gibt es ein kleines Buffet. Zu internationalen Gerichten wie Baklava oder Börek gibt es mit dem Halve Hahn auch traditionelle kölsche Kost. Am Samstag, 7. Dezember, soll es in der wiedereröffneten Flüchtlingsunterkunft das erste Fest geben. Zwischen 13 und 17 Uhr wird dort eine Begegnungsfeier stattfinden. Der Eintritt ist frei.