Erftstadt-Liblar – Es war ein trauriger Moment, als die alte Blutbuche auf der großen Wiese im Schlosspark Gracht gefällt wurde. Anderthalb Jahre ist es her, dass das rund 250 Jahre alte Naturdenkmal erst Pilzen und schließlich der Motorsäge zum Opfer fiel. Nur der Stamm blieb stehen als Lebensraum für Tiere. Dafür war es jetzt ein schöner Moment, als der neue Balancierbalken auf dem Spielplatz im Park offiziell eingeweiht wurde. Denn damit lebt die alte Buche gewissermaßen weiter.
Kinder kommen zur Einweihung auf den Spielplatz
Der Vorstand des Fördervereins Schlosspark Gracht hatte außer Bürgermeisterin Carolin Weitzel und Sandy Wormland, die in der Stadtverwaltung für die Parks zuständig ist, auch eine Gruppe Kindergartenkinder zur Einweihung eingeladen. Die probierten das neue Spielgerät gleich aus.
Vereinsvorsitzender Ludger Risthaus, seine Stellvertreterin Rita Manz und Geschäftsführerin Margret Leder hatten die Idee, nicht alle dicken Äste der Buche entsorgen zu lassen, sondern die intakten zu sichern. Aus drei Stücken hat der Brühler Künstler Kohen Shaikh Amin die Balancierbalken geschaffen.
Spielerisch trainieren im Liblarer Schlosspark
Mit Helfern hat er sie von der Wiese zum Spielplatz transportiert und dort bearbeitet. Nun sind sie – gut gesichert – die neue Attraktion für die Kleinen und gleichzeitig eine Möglichkeit, dort spielerisch Koordination und Gleichgewichtssinn zu schulen.
Der Auftrag an den Kohen Shaikh Amin lag finanziell noch im Rahmen dessen, was der Vorstand vergeben konnte, ohne die Entscheidung der Vereinsmitglieder einzuholen. Ansonsten, berichtet Margret Leder, war der Verein durch die Pandemie in seinen Aktivitäten stark eingeschränkt. Immerhin konnte im vorigen September die Frauenkleiderbörse stattfinden.
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Für 1. April sind die rund 170 Mitglieder zur Hauptversammlung ins Rathaus Liblar eingeladen. Dort wird der neue Vorstand gewählt. Ein Projekt für die nächste Zeit haben die Freunde des Parks aber schon im Blick: Der Schneckenhügel soll wieder hergestellt werden. Vor drei Jahren hatten Freiwillige in einer großen Aktion im Schlosspark nach einem Eiskeller gesucht, der unter dem Hügel vermutet wurde. Gefunden haben sie ihn nicht – „weil er nicht da ist“, wie Ludger Risthaus sagte. Geboren wurde aber bei dieser Gelegenheit die Idee, den schneckenförmig gewundenen Weg auf den Hügel wieder anzulegen.