Nächste Messe an OsternLechenicher Pfarrkirche wird für zwei Millionen Euro saniert
Erftstadt-Lechenich – Schon von weitem ist sichtbar, dass die Lechenicher Pfarrkirche St. Kilian saniert wird. Das Gotteshaus zählt zusammen mit dem Historischen Rathaus, sowie Bonner und Herriger Tor, zu den bedeutendsten Bauwerken der Schlossstadt. Der Kirchturm ist inzwischen eingerüstet. Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme der Schäden durch Fachingenieure und Gutachter war ein Sanierungskonzept erarbeitet worden, das nun Schritt für Schritt in die Tat umgesetzt wird.
Neben einem Anstrich im Gebäudeinneren wird auch die veraltete Elektronik erneuert. Zudem werden Schäden am Dachtragewerk, beseitigt. Hier sind Binder gebrochen. Auch gibt es im Außenmauerwerk Stellen, an denen sich Fugen lösen oder die Undichtigkeiten aufweisen.
Gutachten weist auf Schäden in
Zudem gibt es am Sockel laut Gutachtern Schäden durch eingedrungenes Salz und Feuchtigkeit. „An allen Fassaden, Fenstern und am Dach muss gearbeitet werden. Daher wird die Kirche vollständig bis zum Turm eingerüstet und die Fenster, Türen und Schallluken geschützt“, erläutert Architekt Max Ernst vom Büro Ernst Architekten aus Zülpich.
Das Büro ist mit Planung und Bauleitung der kompletten Arbeiten beauftragt. Daher müssten alle Fugen des Mauerwerks ausgebaut und mit einem neuen Mörtel versehen werden, damit diese nicht herunterfielen und das Mauerwerk wieder dicht sei. Die Fensterbänke werden von einem Steinmetz bearbeitet, Fehlstellen und Risse ausgebessert.
Im Anschluss folgenden Dachdeckerarbeiten. Dabei geht es hauptsächlich um Reparaturen am Schiefer und an der Dachentwässerung. Ernst: „Da es undichte Stellen im Dach gibt, wurde das Dachtragwerk in Mitleidenschaft gezogen.“ Das Dach müsse an einigen Stellen geöffnet werden, um beschädigte Holzteile austauschen zu können.
Bruch im Dach
Wegen eines Bruchs und Beulen im Dach werde die Konstruktion statisch neu berechnet und dann eine entsprechende zusätzliche Sicherung erhalten, kündigt der Architekt an. Die Kreuze und Bekrönungen würden in einer Fachwerkstatt saniert.
Auch die Fenster bedürfen nach Angaben des Fachmanns einer Sanierung. Die Eiseneinfassungen weisen Rostschäden auf. Einige Scheiben sind beschädigt und es gibt undichte Stellen an den Fensterrahmen. An einigen Stellen werde eine Schutzverglasung eingebaut werden müssen, berichtet Ernst. Abschließend werden die Fenster gereinigt und die Farben des Glases wieder zum Strahlen gebracht. Für den Innenanstrich wurde das Gotteshaus komplett leergeräumt. Die Orgel ist aufwendig eingepackt worden, um sie bestmöglich vor Staub und Farbspritzern zu schützen.
In den Wänden werden neue Elektroleitungen verlegt. Um ausreichendes Leselicht zu gewährleisten, wird die Kirche mit neuen Leuchten ausgestattet. Mittels einer neuen Lichtsteuerung könne der Kirchenraum künftig optisch auf verschiedene Weise inszeniert werden, kündigt Architekt Ernst an. Auch die Beschallungsanlage werde auf den neuesten Stand gebracht.
Den Feuchtigkeits- und Salzschäden wird durch einen speziellen Putz an den Sockeln begegnet. Wenn der Sockelputz komplett verfugt ist und alle Leitungen verlegt sind, kann der Maler den neuen Anstrich aufbringen. „Da die Heizung in die Jahre gekommen ist und auch das Klima in der Kirche regulieren soll, wird sie modernisiert und über eine Steuerung an Klimafühler und elektrische Öffnungsflügel der Fenster gekoppelt“, erläutert Ernst.
Gründliche Reinigung
Nach der Ausrüstung und gründlichen Reinigung werden die Beichtstühle, Altäre und Bänke wieder zur Kirche gebracht. Und während die Restauratoren noch eine Reinigung und Instandsetzung vornehmen, stimmt und reinigt der Orgelbauer die Orgel. Wegen des enormen Umfangs der Arbeiten sind die Kosten für die Komplettsanierung entsprechend hoch.
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Insgesamt werden laut Pfarrer Hans-Peter Kippels, rund zwei Millionen Euro investiert. Das Erzbistum übernimmt einen Teil der Summe. „Die Sanierung und damit verbundene Kosten bedeuten für die Gemeinde eine enorme Kraftanstrengung“, betont der Geistliche.
Für die nächsten Jahre sei daher ein „sparsames Leben“ angesagt. Doch dafür erhalte die Gemeinde ein Gotteshaus, das in neuem Glanz erstrahle und den lebendigen Geist der Gemeinde widerspiegle.