Für einen Obdachlosen in Erftstadt-Lechenich wurde ein Häuschen angeschafft. Er hat es aber nicht genutzt.
Kölner Verein soll Little Home abholenUngenutzt und kaputt – Erftstadt baut Häuschen für Obdachlosen ab
Ein blau-weiß gestreiftes Häuschen, auf Rollen stehend, sorgt bei Passanten schon seit längerem für verwunderte Blicke. Das Gefährt steht unweit der Skateranlage auf dem stillgelegten Teil der Erper Straße. Ratsherr Ralf Schnitzler wollte in Erfahrung bringen, was es mit der Holzkonstruktion, die einem Strandhäuschen ähnelt, eigentlich auf sich hat. Er bat die Verwaltung um Auskunft.
Die Antwort aus dem Rathaus klingt verblüffend. Der Anhänger wurde angeschafft, um einem Obdachlosen, der partout nicht in die städtische Unterkunft am Ahremer Lichweg einziehen will, ein Dach über dem Kopf zu bieten. Die betreffende Person ist laut Bürgermeisterin Carolin Weitzel stadtbekannt.
Privatperson hat sich für das "Little Home" eingesetzt
Da der Obdachlose sich vorzugsweise in Lechenich auf Bänken und an Bushaltestellen aufhält, hatte sich im September 2022 eine Privatperson bei einem Mitarbeiter der Wohnungslosenunterbringung gemeldet und mitgeteilt, dass sie Kontakt zum Kölner Verein „Little Home“ (Betriebsmotto: Bauen. Helfen. Obdach schenken) habe. Die Person wollte sich dafür einsetzen, dass der Obdachlose ein solches „little home“ erhält.
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Kurze Zeit darauf stand die Wohnbox mit einer Nutzfläche von 3,2 Quadratmetern in der Nähe der Skater-Rampe. Die mobilen Wohnboxen sind aus Holz und werden direkt an obdachlose Menschen verschenkt.
Im Inneren jedes Häuschens gibt es als Grundausstattung eine Matratze, ein Erste-Hilfe-Set, einen Feuerlöscher, ein Regal und eine Campingtoilette. Insgesamt gibt es 248 Wohnboxen plus drei Häuschen, die als Anhänger konstruiert sind.
Häuschen soll wieder entfernt werden
Ein städtischer Mitarbeiter wurde informiert, und er sah es laut Verwaltung als seine Aufgabe an, sich hin und wieder bei der obdachlosen Person zu melden. Doch das kleine Häuschen wurde kaum bis gar nicht genutzt. Stattdessen zeigt ein näherer Blick auf das Gefährt, dass es nutzlos und demoliert rumsteht. Eines der Fenster ist zerbrochen, die Glasscherben liegen immer noch herum. Auch Teile der Verkleidung sind abgebrochen und im Innern türmt sich Unrat.
Die Stadtverwaltung nahm daher Kontakt mit dem Verein „Little Home“ auf und vereinbarte, dass das kleine Gebäude wieder entfernt werden soll. Wann es abgeholt wird, ist aber noch unklar.