Erftstadt-Gymnich – „Für mich ist das eine Herzenssache.“ Friedrich Rüwe hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit der Gymnicher Ritt wieder in seiner traditionellen Form stattfindet. Mit Erfolg: Es wird nicht nur die Prozession mit Reitern und Fußpilgern geben, sondern auch einen Jahrmarkt und Krammarkt an Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 26. Mai.
In der fünften Generation
Rüwe stammt aus einer Schaustellerfamilie. Doch die Tradition, am Gymnicher Jahrmarkt einen Stand aufzubauen, bringt seine Frau mit, deren Familie in der fünften Generation dort vertreten ist.
In den beiden Vorjahren hat die Reiterprozession in abgespeckter Form stattgefunden. Wegen der Pandemie hatten sich nur wenige Pilger auf den Weg gemacht, buntes Jahrmarktstreiben war gar nicht möglich. In diesem Jahr sollten immerhin die liturgischen Feiern wieder stattfinden. Der Jahrmarkt war aber erstmal nicht geplant. „Das kann doch nicht sein“, habe er gedacht, erzählt Rüwe. Er verhandelte mit der Stadtverwaltung und hatte schließlich Erfolg. Mit dem Ordnungsamt wird nun ein Konzept entwickelt. „Die Zusammenarbeit ist sehr gut“, lobt der Schausteller.
Gymnicher Ritt: Auch Bürgermeisterin reitet mit
Der Zülpicher ist Mitglied der Bonner Veranstaltungsarbeitsgemeinschaft, einem Zusammenschluss von Schaustellern. Die unterstützt den 32-Jährigen jetzt bei der Organisation. Denn so eine Veranstaltung hat er noch nie auf die Beine gestellt.
Er selbst ist mit einem Entenangel-Stand dabei. Es gibt auch einen Autoscooter, ein Karussell und eine Schießbude, natürlich auch alles mögliche zum Naschen und Essen. Und vor allem den Krammarkt. Rüwe: „Da kann man das komplette Haushaltssortiment kaufen.“ Kleidung, Messer, Gardinen, Wäsche, Blumen, Holzspielzeug, Glückwunschkarten, Kosmetikartikel – die Liste ist noch viel länger. „Wir wollen den Charakter der Veranstaltung bewahren“, sagt der Schausteller. Viele Stammgäste deckten sich auf dem Krammarkt mit Sachen ein, die sie nicht im Supermarkt kaufen könnten oder wollten.
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Mehr als 85 Schausteller und Händler hätten sich schon angemeldet, darunter ungefähr 65, „die schon immer nach Gymnich gekommen sind“. Und die hätten natürlich Vorrang.
Neben den alten Traditionen gibt es aber auch eine Neuerung beim Gymnicher Ritt in diesem Jahr: Zum ersten Mal reitet ein Stadtoberhaupt mit. Bürgermeisterin Carolin Weitzel wird sich in die Schar der Pilger zu Pferd einreihen,