Automatensprengung in ErftstadtFolgen des Hochwassers erschweren Tätern die Flucht
Erftstadt-Gymnich – Nachdem Unbekannte in der Nacht zu Dienstag in Erftstadt-Gymnich einen Geldautomaten der Kreissparkasse gesprengt haben, hat die Polizei weitere Details zum möglichen Tathergang genannt. So soll unter anderem noch ein Sicherheitsdienst von der Leitstelle aus eine Nebelbombe gezündet haben. Dennoch gelang es den Tätern Bargeld zu erbeuten.
Nach Auskunft von Polizeisprecher Bernd Mauel kam es gegen 3.05 Uhr zu zwei aufeinanderfolgenden Explosion in der Kreissparkasse an der Gymnicher Hauptstraße. Ein Zeuge hatte die laute Doppeldetonation gehört und sofort die Polizei alarmiert. Bei einer Befragung gab er an, drei Personen gesehen zu haben, die in einem silbernen Wagen in Richtung Dirmerzheim davonfuhren. „Der Wagen hatte einen Sportwagensound. Inzwischen haben sich aber auch Zeugen gefunden, die wahrgenommen haben, dass der Wagen in die entgegengesetzte Richtung weggerast sein soll“, sagte Mauel.
Erftstadt: Sperrung der Autobahnen 61 und 1 erschwert die Flucht
In jedem Fall sei es durch die Sperrung der Autobahnen 61 und 1 aber schwierig für die Täter gewesen, schnell auf die Autobahn zu gelangen: „So mal eben ruckizucki auf die nächste Autobahnauffahrt und dann weg, das ging in diesem Falle nicht“, berichtet der Sprecher weiter.
Leider habe keiner der Zeugen die Automarke feststellen können. Wohl aber werde nach den Beobachtungen der Zeugen angenommen, dass es sich um drei Personen in dem Wagen gehandelt habe. Von den Tätern fehle aber weiterhin jede Spur.
Automatensprengung: Dürener Kennzeichen abgelesen
Der Sicherheitsdienst soll über die Kamera einen Täter gesehen haben. Vermutlich warteten die beiden anderen vor der Tür im Fluchtwagen. Ein Kennzeichen wurde abgelesen, das zu einem Wagen aus dem Kreis Düren gehört.
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Nicht selten stehlen die Täter kurz vor der Tat ein Fahrzeug. Oftmals mieten sie vorher auch in unmittelbarer Nähe eine Garage an, in der sie nach der Tat das Fahrzeug abstellen und mit einem anderen Wagen ohne Beute weiterfahren. Ein, zwei Tage später holen die Täter dann das Geld aus dem Fahrzeug, erklärte ein Beamter.
Automatensprengung: Täter setzen scheinbar nicht auf Gas
Eigentümlich sei laut Polizei auch die Sprengung gewesen. Oft sei in jüngster Zeit Gas benutzt worden, um Geldautomaten zu sprengen. Im Gymnicher Fall geht die Polizei aber von Sprengstoff aus, weil ein Sprengstoffspürhund angeschlagen habe.
Das würde auch die immensen Folgen der Doppeldetonation erklären. Mauel: „Das Spitzdach des Vorbaus, in dem der Geldautomat untergebracht worden ist, wurde durch die Wucht der Detonation angehoben und völlig abgedeckt. Auch Wände wurden beschädigt.“ Zahlreiche Fenster seien zerstört worden. Der Geldautomat sei durch die Wucht der Explosion herausgerissen worden.
Am Tatort hätten die Polizisten noch 20- und 50-Euro-Scheine auf dem Boden gefunden, so der Polizeisprecher weiter. Wie viel Geld die Ganoven erbeutet hätten und wie teuer die Sachschäden an dem kombinierten Wohn- und Geschäftshaus sind, sei derzeit noch unbekannt. Die Spurensicherung lief gegen Mittag noch. Fest stehe jedoch, dass das gesamte Sparkassen-Gebäude durch die Explosionen massiv beschädigt wurde. „Das ist hier ein riesiges Trümmerfeld.“
Angrenzende Wohnung mussten zunächst evakuiert werden. Nachdem der Entschärfer des Landeskriminalamtes Entwarnung gegeben hatte, konnten die Menschen wieder in ihre Wohnung. Sie waren in einer Bäckerei untergekommen. Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise per Mail an pressestelle.rhein-erft-kreis@polizei.nrw.de oder unter 02233/520.