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Carl SchurzErftstädter Büste muss weiter auf Aufstellung warten – Post vom Bundespräsidenten

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Es ist die Büste von Carl Schurz zu sehen.

Der Kölner Bildhauer Heinz Geier hatte die Büste 1929 anlässlich des 100. Geburtstages von Carl Schurz geschaffen.

Nach der kurzfristigen Absage der Berlin-Reise vor einem Jahr erreicht die Erftstädter nun ein Brief mit dankbaren Worten.

Der Carl-Schurz-Kreis Erftstadt hat Post vom Bundespräsidenten bekommen. Naja, nicht von Frank-Walter Steinmeier persönlich, aber immerhin von Dr. Heiko Holste. Der ist Leiter des Referats für historische Grundsatzfragen und als solcher augenscheinlich zuständig für die weitere Zukunft der Carl-Schurz-Büste.

Die sollte eigentlich im Park von Schloss Bellevue aufgestellt werden, landete dann aber vorsichtshalber im Kunstarchiv des Präsidialamtes. Denn es stellt sich die historische Grundsatzfrage, was schwerer wiegt in der Beurteilung des berühmten Sohnes Liblars: seine Rolle als Freiheitskämpfer und als einer der Väter der deutschen Demokratie oder sein Umgang mit den indigenen Bewohnern Amerikas.

Bundespräsident Steinmeier ist Ihnen und dem Carl-Schurz-Kreis sehr dankbar, dass Sie die Erinnerung an Carl Schurz in Erftstadt so engagiert pflegen
aus dem Brief des Bundespräsidialamts

Schurz soll als Innenminister der Vereinigten Staaten die Zwangsassimilierung der indianischen Ureinwohner und die Rassentrennung befördert haben. Auf der Mitgliederversammlung verlas Alex Burchard, Vorsitzender des Carl-Schurz-Kreises, den Brief aus dem Bundespräsidialamt „mit großer Freude“.

Denn dort heißt es: „Bundespräsident Steinmeier ist Ihnen und dem Carl-Schurz-Kreis sehr dankbar, dass Sie die Erinnerung an Carl Schurz in Erftstadt so engagiert pflegen. Schurz war eine bemerkenswerte Persönlichkeit, dessen Einsatz für Freiheit und Demokratie auf zwei Kontinenten der Erinnerung wert ist.“

Carl-Schurz-Büste: Berlin-Reise kurzfristig abgesagt

Die Büste, um die es geht, ist eine Nachbildung der Skulptur, die lange Zeit auf dem Carl-Schurz-Platz in Liblar gestanden hat. Im Zuge der Umgestaltung des Platzes wanderte die ins Rathaus, es wurden zwei Nachbildungen in Auftrag geben: eine, die wieder auf dem Liblarer Platz aufgestellt wird, und eine, die als Dauerleihgabe nach Berlin gebracht wurde.

Der Kölner Bildhauer Heinz Geier hatte die Büste 1929 anlässlich des 100. Geburtstages von Carl Schurz geschaffen. Gegossen wurde sie von der Kölner Kunst-Gießerei Schweitzer, die auch die Repliken angefertigt hat. Der Termin, an dem die Büste aufgestellt werden sollte, wurde vor einen Jahr kurzfristig gecancelt, die Berlin-Reise der Erftstädter Bürgermeisterin Carolin Weitzel abgesagt. Doch der aktuelle Brief macht Hoffnung.

Aufstellung im Schloss Bellevue sei weiter im Blick

„Die Aufstellung der Carl-Schurz-Büste im Schloss Bellevue, die wir im vergangenen Jahr verschoben haben, haben wir weiter im Blick.“ Der Verein hatte sich in seinem Anliegen, das Andenken an Carl Schurz zu pflegen, nicht beirren lassen. Neben der Digitalisierung des Vereinsarchivs laufen die Vorbereitungen für eine Veranstaltung im Rahmen des VHS-Programms.

Es geht dabei um die Revolution vor 175 Jahren und Carl Schurz’ Rolle. In Texten, Liedern und Bildern wird die Anfangszeit der deutschen Demokratie erlebbar gemacht. Der Verein sucht neue Mitglieder, wer Interesse hat, kann sich per E-Mail unter melden.