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Kommentar zum Vordamm-Bruch in BlessemDas Management muss endlich besser werden

Lesezeit 2 Minuten

Die Abbruchkante an der Kiesgrube in Erftstadt-Blessem

  1. Nach dem Hochwasser in Erftstadt ist am Sonntagabend in Blessem ein Vordamm gebrochen.
  2. Die Stadt gab am Abend eine Meldung heraus und warnte alle Anwohnerinnen und Anwohner.
  3. Dabei war schon Stunden vorher klar, dass der Vordamm gebrochen war. Unser Autor zieht ein Fazit zum erneuten Hochwasser-Vorfall in Blessem.

Nerven bewahren – das ist das Gebot der Stunde auch Wochen nach der schlimmen Flutkatastrophe. Mal gelingt das den Flutopfern, beispielsweise in Blessem, besser – mal geht’s daneben. So haben sich viele Blessemer Bürgerinnen und Bürger am Sonntagabend gefragt, ob die etlichen Feuerwehrdurchsagen, mit Blaulicht garniert, zwischen 20 Uhr und 21 Uhr tatsächlich alternativlos waren?

Es besteht keine akute Gefahr – schrieb die Bürgermeisterin auf einem Info-Zettel, der auch am Info-Point der Feuerwehr in Blessem unters Volk gebracht wurde. Warum dann dieser Aufstand zur fast nächtlichen Stunde? Und warum wurden die Blessemer nicht schon früher am Nachmittag informiert? Da war doch schon klar, dass am Damm nichts mehr rund lief. Gutes Management sieht anders aus.

Erftstadt-Blessem: Was passiert denn beim nächsten Unwetter?

Die Geschehnisse am Sonntag sind alles andere als dazu angetan, Vertrauen in die Behörden und die Fachleute und Firmen zu fassen, die am Aufbau des flugs errichteten Damms beteiligt waren. Ja, es hatte wieder viel geregnet, in der Eifel und auch im Rhein-Erft-Kreis – aber unwetterartig war das nicht.

Und dennoch halten die neuen Bauwerke nicht stand, werden unterspült oder brechen meterweise weg? Dass das die Menschen verunsichert und Zweifel an der Kompetenz der Beteiligten auftauchen, darf niemanden wundern. Was passiert denn beim nächsten Unwetter? Wie schlimm wird es möglicherweise dann?

Erftstadt: Stadt und Behörden müssen jetzt schnell reagieren

Die Stadt hatte in der eilig gestrickten Mitteilung an die Bürgerinnen und Bürger geschrieben, dass aufgrund der Niederschläge der Vordamm der Erft überspült sei. Der Erftverband schreibt, dass sich in der Erft Treibgut aufgestaut habe und es deswegen zum Dammbruch kam. Was ist denn nun richtig? Wenn Treibgut die Kettenreaktion ausgelöst hat, gäbe es doch eine ziemlich einfache Konsequenz: Wasserstände und Erft bei Regen beobachten, um frühzeitig Maßnahmen gegen aufgestautes Treibgut und Dammbrüche zu veranlassen.

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Was ist das Fazit dieses erneuten Vorfalls? Nerven bewahren und nicht vorschnell die ohnehin traumatisierten Bürger verrückt machen; schnell eine Lösung für die beiden Dämme finden, damit sich die Menschen dahinter sicher fühlen können, und dann die große Lösung, das Verfüllen des Kraters, zügig in Angriff nehmen; im Management besser werden und Ereignisse durchspielen, auch wenn sie fast „undenkbar“ scheinen – denn undenkbar war die Flut vor Wochen doch auch.