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Ein Künstler mit der KameraDer Erftstädter Armin Faber hat ein Buch über Weingüter bebildert

Lesezeit 3 Minuten
Armin Faber hält das Buch „Fabelhafte Weingüter Österreich“ in der Hand.

Armin Faber ist Fotograf. Mit seinen Bildern hat er an dem Buch „Fabelhafte Weingüter Österreich“ mitgearbeitet.

Seine Leidenschaft machte Armin Faber zum Beruf: Auf den Bildern zu Weingütern in Österreich sind jedoch nicht nur Weinberge und Winzer zu sehen.

„Winzer“, sagt Armin Faber, „sind Supertypen. Überall in der Welt.“ Der Lechenicher hat auch eine Erklärung, was die Weinproduzenten so sympathisch macht: „Winzer haben mit der Natur zu kämpfen, aber sie kämpfen nicht gegen die Natur.“

Seine Sicht auf diese Supertypen ist in ein Buch über Weingüter in Österreich eingeflossen. Der Lechenicher hat die Fotos zu dem Band geliefert, Rudolf Knoll die Texte.

Erftstädter Armin Faber: Der Weg zum Beruf als Fotograf

Armin Faber ist Fotograf. Dass er den Beruf als Autodidakt ausübt, hat die klassische Geschichte: Der Vater war Maurer, der Sohn sollte „was Besseres“ werden und machte eine kaufmännische Lehre. Ferien auf Korsika brachten die Wende.

Der Vater hatte Faber eine Nikon geschenkt: „Ich habe nicht mal gewusst, wie man den Film einlegt.“ Einen Urlaub und viele Fotos – von der Freundin – später hatte er immerhin die Erkenntnis, dass man mit dem Weitwinkel-Objektiv keine guten Porträts machen kann.

Zwei Menschen sitzen auf einem Sofa, das vor einem Weinberg schwebt.

Sitzmöbel kommen regelmäßig in Armin Fabers Aufnahmen vor. Da kann das Sofa auch schon einmal schweben. Fotograf Armin Faber hat mit seinen Bildern an dem Buch „Fabelhafte Weingüter Österreich“ mitgewirkt.

Offenbar waren die Bilder aber doch gelungen, denn als er sie im Büro zeigte, wurde er gefragt, ob er einen Fotografen beauftragt habe. Und nicht viel später wagte der junge Mann, der im Außendienst Margarine verkauft hatte, den Sprung ins kalte Wasser, machte sich selbstständig und richtete auf einem alten Bauernhof bei Düsseldorf sein Studio ein.

Einerseits wäre es schon besser gewesen, den Beruf zu lernen, sagt Armin Faber rückblickend, schon allein der Technik wegen. Andererseits sei er „unbelastet“ eingestiegen, versehen mit dem Talent, Menschen zu motivieren.

Ein Mann springt mit einem Pferd über Gartenmöbel und hält dabei eine Weinflasche in der Hand. Im Hintergrund sind Weinreben.

Ein ungewöhnliches Motiv: Der Winzer als Reiter im Sprung, samt Flasche. Fotograf Armin Faber hat mit seinen Bildern an dem Buch „Fabelhafte Weingüter Österreich“ mitgewirkt.

Diese Begabung sieht man – mit dem mittlerweile erworbenen technischen Können – den Bildern im Buch an. Einen Winzer zu fotografieren ist noch nicht so die Herausforderung, aber fast 60 Mal die Weinproduzenten so abzulichten, dass es den Blick fängt, dass es neugierig macht auf den Menschen und das Produkt seiner Arbeit, das ist eine Kunst.

Fotografie aus Leidenschaft: Ein schwebendes Sofa über dem Weinberg

Immer spielt ein Sitzmöbel eine tragende Rolle, mal ist es ein Palettenstapel, mal ein verspieltes Sesselchen, meist ein Designersofa. Das schwebt auch schon mal über dem Weinberg. Dass die Seile, an denen es hing, nicht zu sehen sind, sei die einzige Retusche, betont Armin Faber.

Ein Winzerpaar hat zwei Lamas dabei, bei anderen grast eine Herde ungarischer Steppenrinder im Hintergrund. Und ein Winzer springt lässig, eine Flasche in der Hand, mit seinem Pferd übers Sofa. Der Mann heißt ausgerechnet Christian Reiterer.

Der Aufwand für so ein Buch ist erheblich. 22 000 Kilometer sei er für die Aufnahmen gefahren, 33 Übernachtungen schlugen zu Buche, erzählt Armin Faber. Schließlich musste er sich nach dem Zeitplan der Winzer richten, die eigentlich nie Zeit haben.

Das war es ihm wert. Denn der Fotograf, der auch seit vielen Jahren malt – abstrakt zumeist – hat eine besondere Verbindung zu den Weinbauern entdeckt: „Sie leben vom guten Wetter, ich vom guten Licht.“

„Fabelhafte Weingüter Österreich“ ist in der Reine „Unique Wineries of the World“ erschienen, herausgegeben von Vinum, Magazin für Weinkultur.