Der Bliesheimer Tennisclub hat seine Anlage erneuert und eine Pächterin für das Vereinsheim gefunden. Flutschäden sind zu 90 Prozent beseitigt.
Mitte März soll alles fertig seinTennisclub Rot-Weiß Bliesheim hat fast alle Flutschäden beseitigt
Die Aschenplätze leuchten rot in der Wintersonne. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass hier und da die Maschendrahtzäune noch ein bisschen krumm und schief sind. Im Vereinsheim sind die Duschen und Umkleiden schick erneuert, alles ist frisch verputzt und gestrichen, nur in der Küche sieht man noch rohes Mauerwerk.
Der Tennisclub Rot-Weiß Bliesheim hat die Flutschäden beseitigt – „zu rund 90 Prozent“, wie Vorsitzender Oliver Reker sagt. Er freut sich vor allem, dass für die Gastronomie eine neue Pächterin gefunden worden ist.
Tennisclub Rot-Weiß Bliesheim: Plätze waren durch Flut zerstört
Reker hat die Bilder der Hochwasserkatastrophe noch genau vor Augen. Die Anlage des Vereins, zwischen Mühlengraben und Erft gelegen, war überflutet. „Wir kamen nicht ran, aber man sah auch von Weitem, dass die Brühe im Vereinsheim stand.“ Am Donnerstagmorgen, 15. Juli 2021, hatte die Flut Bliesheim mit voller Wucht getroffen, auf ihr Gelände kamen die Tennisfreunde erst am Sonntag.
„Die rote Asche war fast vollständig weggespült, die Lavaschicht darunter zu Wällen aufgetürmt“, erinnert Reker sich. Die Zäune waren eingerissen, die Wege zwischen den Plätzen Schlammpisten. Die Theke im Vereinsheim hatte ebenso unter Wasser gestanden wie der Kühlraum. „Dass das ein Totalschaden war, sah man auf den ersten Blick.“
Verein wollte mit dem Wiederaufbau nicht auf Geld vom Land warten
Die Mitglieder fingen zügig an, den Schlamm aus dem Gebäude zu schaufeln, aber auch den Schaden aufzunehmen und zu beziffern. Mit dem Wiederaufbau wollte der Verein – er hat rund 320 Mitglieder – nicht warten, bis Geld vom Land fließen würde.
„Wir sind früh gestartet“, sagt der Vorsitzende. Der TC habe Spenden bekommen, außerdem habe man in den Jahren davor gut gewirtschaftet, sodass die ersten Arbeiten bezahlt werden konnten. Einige Mitglieder seien Firmeninhaber, die hätten mit ihren Rechnungen gewartet, bis Geld vom Land gekommen sei. Rund 620.000 Euro sei die Schadenssumme gewesen.
Vereinsleben habe gelitten – das Gelände war verwüstet
Vier Plätze waren schon im Mai des vergangenen Jahres wieder bespielbar. Doch das Vereinsleben habe gelitten, beklagt Reker. Denn rundherum sah das Gelände noch verwüstet aus, gemütlich zusammensitzen nach dem Training konnten die Spieler nicht. Mittlerweile sind die acht Plätze hergerichtet, nur der Bambiniplatz und die Ballwand noch nicht.
An der Terrasse wird noch Beleuchtung installiert, anschließend wird da Pflaster neu verlegt. Spätestens Mitte März soll alles fertig sein. „Und dann hat der Vorstand auch die Nase voll“, sagt Reker.
Dass die Tennisspieler – und nicht nur die – wieder gemütlich beisammensitzen können, dafür wollen Denise Jansen und Nadine Frins sorgen. Sie betreiben künftig im Vereinsheim das Café und Bistro. „Wir wollten immer ein Café haben“, sagt die Sindorferin Jansen. Sie ist Pächterin, Frins wird die Gastronomie leiten.
Ab 10 Uhr soll geöffnet sein, auf der Speisekarte wird auch selbst gebackener Kuchen stehen, nachmittags gibt es kleine Gerichte. Das Café, hoffen die beiden gastronomie-erfahrenen Betreiberinnen, soll zum Treffpunkt für viele Bliesheimer werden. Oliver Reker ist optimistisch, dass das klappen wird: „Die Leute freuen sich drauf, wieder auf der Terrasse ihren Kaffee zu trinken.“