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ErftstadtLaschet: „Ganz Deutschland wird dieser Region helfen“

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Bundespräsident Steinmeier (r.), NRW-Ministerpräsident Laschet (M.) und Erftstadts Bürgermeisterin Carolin Weitzel (CDU) an der B265.

Erftstadt – Immer wieder übertönen Martinshörner, der Lärm von Hubschraubern und die aufheulenden Motoren ausrückender Rettungsfahrzeuge ihre Stimmen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet müssen ihre Ansprachen vor der Rettungswache in Liblar ein ums andere Mal unterbrechen.

Ortsteil Blessem abgeriegelt – Steinmeier und Laschet vor Ort

Gerade erst haben sie – unter Ausschluss der Öffentlichkeit – mit Bewohnern des hart von vom Hochwasser getroffenen Ortes Blessem gesprochen, danach in der Rettungswache in Liblar mit Helfern, die in den vergangenen Tagen im Einsatz waren.

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Armin Laschet (CDU, v.r.), Frank-Walter Steinmeier mit Rhein-Erft-Landrat Frank Rock und NRW-Landtags-Mitglied Gregor Golland (beide CDU) in Erftstadt

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Ministerpräsident Frank-Walter Steinmeier und Armin Laschet in Erftstadt im Gespräch mit Rettungskräften.

„Wer in die von Erschöpfung gezeichneten Gesichter sieht, kann erahnen, welches Leid die Menschen in den betroffenen Regionen ertragen mussten“, sagte Steinmeier. „Wir haben Menschen getroffen, die vieles verloren haben, viele haben alles verloren, was sie sich ihr Leben lang aufgebaut haben, Hab und Gut, ihr Heim.“ Den größten Verlust hätten diejenigen zu tragen, die Angehörige in den Fluten verloren haben. „Ihr Schicksal zerreißt uns das Herz.“

Steinmeier mahnte, dass die Unterstützung über Monate anhalten müsse und nicht nach wenigen Wochen abebben dürfe. „Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, dass ein wenig von der Not der Menschen hier in den betroffenen Regionen gelindert wird“, sagte der Bundespräsident. „Vielen Menschen hier ist nichts geblieben außer ihrer Hoffnung, und diese Hoffnung dürfen wir nicht enttäuschen.“

Erftstadt: Laschet kündigt schnelle, unbürokratische Hilfe an

Ministerpräsident Laschet sicherte auf die Frage unserer Zeitung Hilfe auch für Flutopfer zu, die unter- oder gar nicht versichert seien. „Wir haben uns vorgenommen, das Oder-Hochwasser 2002 und dann wieder 2013 zum Maßstab nehmen, um sowohl individuell in Härtefällen zu helfen und gleichzeitig bei der Struktur, beim Wiederaufbau, auch da zu sein“, sagte Laschet.

Der Wiederaufbau sei allein von der Kommune und vom Land nicht zu stemmen. „Wir erleben eine Jahrhundertkatastrophe, das ist eine nationale Aufgabe. Ganz Deutschland wird dieser Region helfen.“

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Laschet lobte die Rettungskräfte: „Wenn eine solche Krise auftritt, dann ist das Land in der Lage, sehr schnell, sehr solidarisch zu handeln, dann sind Hunderte bereit, alles stehen und liegen zu lassen, um vor Ort ihre Arbeit zu leisten.“

Auch Rhein-Erft-Landrat Frank Rock (CDU) betonte, wie wichtig jetzt die Hilfe ist, um die Krise gemeinsam zu meistern.

Bürgermeisterin Weitzel versichert Betroffenen Unterstützung

Erftstadts Bürgermeisterin Carolin Weitzel verdeutlichte die Dimension, mit der das Unwetter und das Hochwasser ihre Kommune getroffen hätten. „Wir reden hier von etwa 6000 betroffenen Menschen bei einer Stadt von etwa 50. 000 Einwohnern“, sagte Weitzel.

Sie wünsche ihren Bürgern von Herzen, dass sie viel Kraft haben mögen in den nächsten Tagen, in den nächsten Wochen und Monaten beim Aufbau ihrer Häuser und Wohnungen und bei der Rückkehr in ihre Ortsteile. „Wir arbeiten hier mit aller Kraft daran, rund um die Uhr Hilfestellung anzubieten und unbürokratisch auch finanzielle Hilfe zu geben.“ Ihren Dank richtete sie an die Helfer, die aus dem gesamten Bundesgebiet nach Erftstadt geeilt seien.

Landrat Frank Rock dankte allen, die Hilfe leisten würden, die Krise zu meistern, „auch mit Kleinigkeiten“, sagte Rock. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen.“