Neubau billiger als SanierungElsdorfer Martin-Luther-Schule soll abgerissen werden
Elsdorf – Die Tage der Martin-Luther-Schule sind gezählt. Der Hauptausschuss hat mit großer Mehrheit den Abbruch des Gebäudes und einen Neubau beschlossen. Ursprünglich sollte die Schule für 7,4 Millionen Euro saniert werden. Doch mittlerweile, das hat die Stadt ermitteln lassen, würden Sanierung und Umbau knapp 13,5 Millionen Euro kosten. Ein Neubau ist nach ersten Berechnungen für gut 13 Millionen Euro zu haben, den Abbruch des alten Gebäudes schon eingerechnet.
Nachdem die Förderschule vor einigen Jahren geschlossen worden war, sollte das Gebäude umgebaut werden, damit die Eine-Welt-Schule dort einziehen kann. Vor drei Jahren hatte der Rat dann entschieden, dass der Umbau der in den 60er-Jahren als evangelische Volksschule gebauten und zuletzt 2004 erweiterten Schule in diesem Jahr angegangen wird. Zwischenzeitlich war in den Räumen die Kita Westendpänz untergebracht, während ihr Gebäude neben dem Rathaus erweitert wurde. Zurzeit nutzen ASG-Sportler und die Drummerholics Teile des Baus an der Desdorfer Straße.
Elsdorfer CDU: „Das ist eine überraschende Vorlage“
Nicht nur die Kostenschätzung spreche für einen Neubau, hieß es in der Hauptausschuss-sitzung. Vor allem könne die neue Einrichtung passgenau auf die Eine-Welt-Schule, die ehemalige KGS in den Räumen von Arnoldus- und Elisabeth-Schule, zugeschnitten werden. Zudem, so argumentierte die Stadtverwaltung, würden die Instandhaltungskosten künftig sinken, und durch geringere Flächen und Volumina der Räume sei eine kostengünstigere Bewirtschaftung zu erwarten.
„Das ist eine überraschende Vorlage“, kommentierte Gerhard Jakoby (CDU) die Zahlen und Empfehlungen. „Aber die erneute Prüfung war sinnvoll“, lobte er. Ein Umbau berge immer das Risiko „finanzieller Wundertüten“, sagte Harald Könen (SPD). Zudem bekomme man für weniger Geld „eine Schule in zeitgemäßem Stil und aktueller Ausstattung“.
Kosten für Neubau: Letztes Wort in Elsdorf noch nicht gesprochen
Ein konkreter Zeitplan könne erst nach dem noch nötigen Ratsbeschluss erstellt werden, sagte Bürgermeister Andreas Heller. Was die Kosten angehe, sei angesichts der derzeitigen Preisentwicklung „noch nicht das letzte Wort gesprochen“, gab er zu bedenken. Das sei aber auch bei einer Sanierung der Fall. Heller erklärte, dass mit dem Schulneubau auch die geplante Turnhalle gebaut werden solle, wenn beide Gebäude eine zentrale Technik und Versorgung erhalten sollen.
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Geplant ist ein ein- bis zweigeschossiges Gebäude an der Nordgrenze (stadtabgewandt) des Grundstücks. Nach dem Ratsbeschluss soll die Grundschule bei der konkreten Planung beteiligt werden.
Den Trommlern und Sportlern wird in den nächsten Wochen wie geplant die Kündigung ausgesprochen. Ihnen soll bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten geholfen werden. Der Abriss soll möglichst noch in diesem Jahr beginnen. Der Rat kann bereits bei seiner Sitzung am Dienstag um 18 Uhr im Rathaus die Empfehlung des Ausschusses bestätigen.